Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Erfinde mich, töte mich
#1
Einen schönen guten Morgen, ich bin neu hier und - zugegeben - eine Niete im Sonettschreiben. Dieses hier ist eines meiner Versuche...

Spiegel schenk mir, umrahmt von Eis,
ob ich mich darin für dich find'?
Auch wenn in Bildern ich nicht weiß,
wie ich sie mit dem Selbst verbind'?

In mich hinein hör' ich voll Angst,
das trock'ne Lachen - nichts für dich?
Sind Schreie das, was du verlangst?
Voll falscher Lieder... hörst du mich?

Mal mich neu, mit spitzem Pinsel,
der Seele Tusche füllt mich aus.
So wie du willst, gleiche mich an!

Zu Musik mach mein Gewinsel,
Hände zittern im Applaus.
Mein Name klingt nach deinem Plan!
"The woods are lovely, dark and deep
But I have promises to keep
And miles to go before I sleep
And miles to go before I sleep"
- Robert Frost "Stopping by woods on a snowy evening"
Zitieren
#2
Hallo Still Alive,
Willkommen im Club

Also eine Niete ist aber was anderes!
in den Zeilen 2/4 würde ich lieber finde/verbinde schreiben, das läuft für mich dann etwas flüssiger. Ich bin ohnehin kein Freund des Apostroph. Er läßt sich nicht immer vermeiden, aber hier hast du ja keine Probleme mit dem Reim.
Rythmisch sind noch ein paar kleine Ruckler im Text, aber formal habe ich nicht viel zu beanstanden.

Inhaltlich finde ich, hast du einiges verschenkt.
Statt totaler Hingabe, ja Aufgabe, die du beschreibst, würde ich totale Öffnung anstreben. Ist es nicht viel schöner total angenommen zu werden? Man kann dabei auch neue Faccetten an sich selbst entdecken, und es kommen Saiten zum Schwingen, die kein Mensch vorher angerührt hat, aber doch zu mir gehören. Wenn ich jedoch nicht mehr ich selbst sein darf, ist das für mich keine erstrebenswerte Beziehung.

LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
Zitieren
#3
Hallo still alive,

"des Waldes Dunkel zieht mich an.."

Ein neues "Gesicht" ist immer willkommen, und selbst Robert Frost hat mal klein angefangen, das Anfangsgedicht aus dem dann "Stopping by Woods " wurde, war ziemlich schauderhaft.

Das ist dein Gedicht nicht, auch wenn es rhythmisch nicht immer rund läuft. Das ist Technik, die lässt sich üben. Inhaltlich ist die Frage die Zaunkönig aufgeworfen hat, schon passend. Wie fühlt sich wohl das Lyrich, wenn es vom LyrDu genau entworfen und nach Plan geformt und genormt wird?

Gruß

Sneaky
Never sigh for a better world it`s already composed, played and told
Zitieren
#4
Herzlichen Dank für eure Rückmeldungen und ich hoffe, ihr nehmt mir meine späte Antwort nicht übel.
Eure Kritiken haben mir sehr weitergeholfen und mich gefreut! Mit dem Formalen gebe ich euch völlig Recht, "Handwerkliches" ist nicht gerade meine Stärke, zumal ich erst mit dem Sonettschreiben anfange.
Zum Inhalt: Ich habe absichtlich das Bild eines schwachen, willenlosen LIs gezeichnet. Eine Person, die in der Liebe nur Selbstaufgabe sieht und ohne Wenn und Aber dazu bereit ist, sich von jemand anders "umkrempeln", ausnutzen, beeinflussen zu lassen.
"The woods are lovely, dark and deep
But I have promises to keep
And miles to go before I sleep
And miles to go before I sleep"
- Robert Frost "Stopping by woods on a snowy evening"
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste
Forenfarbe auswählen: