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F. Coppée: Retour
#1
Frankreich 
Retour

Viens ! Je t’aime ! Rentrons. La promenade est faite.
La claire nuit de juin vient d’allumer ses feux ;
Le clocher du gros bourg, où nous logeons tous deux,
Se rapproche, et la lune en argente le faîte.

Regagnons lentement l’auberge, où l’on apprête
La chambre et le grand lit aux draps frais. Je te veux !
Et, pour qu’en cheminant je baise tes cheveux,
Sur mon épaule heureuse abandonne ta tête.

Mets un de tes chers bras au cou de ton ami ;
Traversons, enlacés, le village endormi ;
Et, comme nous voulons, dans la campagne verte,

Dès l’aurore, demain, reprende notre vol,
Nous laisserons, ce soir, la fenêtre entr’ouverte,
Pour être réveillés au chant du rossignol !



Wiedersehen

Komm wieder, Liebste! Unser Weg ist schon bereit,
Die Feuer flammen auf zur klaren Juninacht.
Schon nähert sich der Glockenturm, wo wir zu zweit
im Burghof lagerten, der Mond hat uns gelacht.

Da kommt schon langsam unser Ausspann, wo wir schliefen
in frischen weißen Laken. Komm! Ich kann dich sehen!
Komm, laß mich meine Küsse in dein Haar vertiefen,
leg deinen Kopf mir in die Schulter, laß dich gehen,

und koste deines Freundes Hals und seinen Arm.
Umschlungen stehen wir am Rande jenes Flecken,
wo ich dich wiedersehen will am grünen Rain.

Der Sonnenaufgang uns noch alle Träume nahm,
doch soll heut nacht mein Fenster für dich offen sein;
Die Nachtigall wird unser armes Sein erwecken.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#2
Hallo Zaunkönig,
dieses Sonett gefällt mir, denn es ist so leicht und beschwingt. Deine Übersetzung ist im Wesentlichen gelungen, hat aber ein paar Akzentverschiebungen, die du vielleicht noch beheben solltest. Zunächst die Überschrift: hier geht es meiner Ansicht nach nicht um ein Wiedersehen, sondern um die Heimkehr vom Abendspaziergang. Und deswegen sollte das ganze auch im Präsens gehalten sein, denn er blickt nicht zurück.

Also etwa (in Prosa):

Komm, Liebste, lass uns heimgehen. Der Spaziergang ist zu Ende.
...
...der Glockenturm des Ortes, wo wir beide wohnen
und der silberne Mond beleuchtet ihn (den Turm) feierlich.

Gehen wir langsam zum Gasthaus zurück, wo man schon
das Zimmer und das große Bett für uns bereitet. Ich will dich!
...
...

Leg deinen Arm um deines Freundes Hals,
umschlungen gehen wir durch das schlafende Dorf,
und wie/wenn wir wollen, werden wir im grünen Feld

morgen früh unseren Flug/Weg neu beginnen;
doch heute Nacht wollen wir das Fenster offen lassen,
um vom Lied der Nachtigall geweckt zu werden.

Da siehst du sicher selbst, wo du etwas zu weit vom Wege abgekommen bist, und wie ich dich kenne, hast du das gleich im Handumdrehen in die Reihe gebracht.


LG Silja
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#3
Hallo Silja,

Im Handumdrehen ging das nicht, aber einmal auf die rechte Spur gesetzt, lasse ich auch nicht so schnell locker.

Zitat:lass uns heimgehen.
Zitat:des Ortes, wo wir beide wohnen

passt für mich nicht recht zum Gasthaus, das ja wohl nicht in der Heimat liegt. Den Wortstamm 'heim' wollte ich also gerne vermeiden:



Rückweg

Komm, gehen wir zurück, der Weg hat nun sein Ziel;
Die Feuer flammen auf zur klaren Juninacht.
Schon ruft der Kirchturm uns mit seinem Glockenspiel;
Der Mond hat seine Spitze silberweiß entfacht.

Komm, gehen wir zurück ins Gasthaus, wo wir schliefen,
dort warten frische Laken, komm, ich sehne mich
nach dir, mein' Kuss in deinen Haaren zu vertiefen.
Leg deinen Kopf mir in die Schulter. Ich will dich!

Des Freundes Hals sollst du mit deinem Arm umfangen,
Verschlungen gehen wir durch den verschlafnen Flecken,
und wenn wir mögen, werden wir am grünen Rain

den Weg am Morgen neu gehn, den wir heut gegangen.
Doch diese Nacht soll unser Fenster offen sein;
Das Lied der Nachtigall soll uns heut zärtlich wecken.



Hast du die Texte von unseren Anonymus I. R.-G. schon gesichtet?

LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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