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Thomas Gray: On the Death of Mr. Richard West
#1
GB 
Thomas Gray
1716-1771

On the Death of Mr. Richard West

In vain to me the smiling mornings shine,
And reddening Phoebus lifts his golden fire;
The birds in vain their amorous descant join;
Or cheerful fields resume their green attire:
These ears, alas! for other notes repine,
A different object do these eyes require;
My lonely anguish melts no heart but mine,
And in my breast the imperfect joys expire.
Yet morning smiles the busy race to cheer,
And newborn pleasure brings to happier men;
The fields to all their wonted tribute bear;
To warm their little loves the birds complain;
I fruitless mourn to him that cannot hear,
And weep the more because I weep in vain.




Auf den Tod von Mr. Richard West

Umsonst ist mir ein neuer Tag geworden;
Vergeblich Phoebus mir sein Feuer bringt;
Die Vogelschar vergeblich für mich singt;
Umsonst die reifen Felder überborden.

Um andre Zeichen flehen meine Ohren,
Die Augen, daß was andres sie erreicht;
Doch nur mein eignes Herz mein Schmerz erweicht;
Die Freuden geb ich ungelebt verloren.

Das Morgenlächeln wird wohl andre meinen,
Da Freude nur den Glücklichen gehört.
Die Felder die gewohnten Früchte tragen,
Zu heiß die Vögel ihrer Liebe klagen.

Ich trauere um ihn, der mich nicht hört,
und weine, muß ich doch vergeblich weinen.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#2
Hallo Zaunkönig,
wieder ein schönes melancholisches Sonett, und du hast es auch sehr gut übertragen.

Das Herz/Schmerz unmittelbar nebeneinander stört mich ein wenig.

Und in Zeile 12 ist es etwas befremdlich, dass die Vögel "zu heiß" klagen. Du hast da nicht etwa "too warm" gelesen?

Vielleicht kannst du da noch etwas nachpolieren, aber das sind ja nur Kleinigkeiten.

Gruss
Silja
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#3
Schlamperei!

natürlich: Die Vögel eifrig ihre Lieb' beklagen.

Herz / Schmerz ist natürlich immer heikel, aber ich dachte als Binnenreim geht das mal. Pein wollte ich jedenfalls nicht verwenden.

LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#4
Hier habe ich übrigens noch eine Version von Karl Theodor Busch gefunden, aus "Sonette der Völker" von 1954

Auf den Tod eines Jugendfreundes

Vergebens glänzt mir Morgenlächeln und
Erhebt sich roter Sonne feurig Gold,
Vereinen Vöglein sich zum Sangesbund
Und schmückt das frohe Feld sich grün und hold;

Was hör ich? Andre Töne klagt der Mund
Und andres hat mein Aug zu sehn gewollt;
Nur mein Herz macht die Einsamkeit so wund,
Die Freude stirbt, die mir nicht reifen sollt.

Doch lacht der Morgen Wackre heiter an,
Bringt Glücklicheren neue Freuden ein;
Gewohnte Früchte trägt das Feldgewann,
Die Brut zu wärmen, singt das Vögelein.

Ich klag ihm fruchtlos, der nicht hören kann.
Wein um so mehr, weil ich vergebens wein.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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