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Im Wind die Fiedern zittern
#1
Im Wind die Fiedern zittern


Für ZaunköniG


Die Luft sie trägt, der Sog, die Fiedern zittern
im Wind, der Kopf, gestreckt, im Strom durchsticht
ein spitz gebogner Bug die Flut von Licht,
die zwischen Schwingen bricht, Konturen splittern

zerreißen in den Klüften, stürzen tief,
so tief hinunter, bis zum Grund, verlieren
sich dort im Dunkeln, stumm, tief unten, ihren
zerfurchten Rumpf im Sturz befreit, sie rief

und ruft, die Weite, Kreis um Kreis und Zinne
für Zinne, die im Rund vorüberziehn,
erscheinen, schwinden, Rufen hält nicht inne,

die Fiedern zittern, Licht, der Strom, es fliehn
der Grund, die Rinnen, Brüche, Stürze, Klüfte,
und höher tragen Sog, der Ruf, die Lüfte.


© Friedrich 2007
Wonach immer du im Leben suchst - du findest es in dir.
Melos Merulae - Friedrich
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#2
Vielen Dank Friedrich,

so eine Ehre wird einem nicht jeden Tag zu teil.
Hattest du dabei auch das Märchen vom Zaunkönig im Kopf?

LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#3
Hallo ZaunköniG,

Das freut mich jetzt besonders - ich bin verblüfft!!! Ich hatte das Märchen nicht bewusst im Kopf, es ist wohl aus meinem Unterbewusstsein aufgestiegen, das beschriebene Bild geistert mir schon seit einem Monat im Kopf herum und hat mich nicht losgelassen, bis...
Hier ein klärender Link:
Der Zaunkönig und der Adler

LG Friedrich
Wonach immer du im Leben suchst - du findest es in dir.
Melos Merulae - Friedrich
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#4
Hallo Friedrich,

mit einer präzisen Quellenangabe kann ich zwar nicht dienen, aber die Anekdote vom Adler und dem Zaunkönig ist nur Teil eines etwas längeren Märchens, wie der Zaunkönig zu seinem Namen kam. Es begab sich nämlich vor langer Zeit, daß die Vögel sich einen König wählen wollten, und natürlich sollte es der beste sein, doch es gab Streit was vor allem zu Können sei. Der Adler schlug als erstes vor, der solle König sein, der am höchsten fliegen kann, was der Zaunkönig durch seine List gewann.

Alle Vögel waren froh, daß sie den gefürchteten Adler (ich kenne die Geschichte auch mit einem Falken) nicht zum König bekamen, aber dem kleinen Zaunkönig gönnten sie die Ehre auch nicht, und so schlugen die Hühner vor, der solle König sein, der sich am schnellsten in die Erde graben könne, und fingen gleich zu scharren an, der Zaunkönig aber verschwand flugs in einem Mäuseloch und hatte so auch diesen Wettstreit gewonnen. Alle waren froh, daß die plumpen und geschwätzigen Hühner nicht den König stellten, aber dem Zaunkönig gönnten sie es auch nicht.

Ich meine, daß es noch eine dritte Aufgabe gab. Aber schließlich hatte er alle Aufgaben gelöst. Alle lästerten über den Winzling auf dem Vogelthron aber insgeheim waren sie doch froh, daß sie ihre Freiheit behielten, denn dem kleinsten unter ihnen gehorchte natürlich niemand. Der Zaunkönig aber sang mit stolzgeschwellter Brust nur um so lauter...

LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#5
... und der Klang seiner Melodien verhallte nie...

Vielen Dank für deine Erzählung der Geschichte. Inzwischen habe ich sie bei den Grimms gefunden, hier die beiden Versionen:
Der Zaunkönig
Der Zaunkönig und der Bär
Waren eigentlich Märchen oder Sagen je ein Thema bei den Sonettisten? Mythologisches gibt es ja immer wieder, doch klassische Märchen? Mich würde so manches Thema reizen...

LG Friedrich
Wonach immer du im Leben suchst - du findest es in dir.
Melos Merulae - Friedrich
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