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Anna Seward: Thou child of Night and Silence, balmy Sleep,
#1
GB 
Thou child of Night and Silence, balmy Sleep,
Shed thy soft poppies on my aching brow!
And charm to rest the thoughts of whence, or how
Vanish'd that prlz'd Affection, wont to keep
Each grief of mine from rankling into woe.
Then stern Misfortune from her bended bow
Loos'd the dire strings;-and Care, and anxious Dread
From my cheer'd heart, on sullen pinion fled.
But now, the spell dissolv'd, th' enchantress gone,
Ceaseless those cruel fiends infest my day,
And sunny hours but light them to their prey.
Then welcome midnight shades, when th wish'd boon
May in oblivious dews my eye-lids steep,
Thou child of Night and Silence, balmy Sleep!


Du Kind von Nacht und Stille, süßer Schlaf,
gib meiner wehen Stirn das Opium.
Verbann' die Fragen nach woher, warum,
und wann ich dies Gefühl genießen darf,

mein Leid für kurze Zeit nur zu bezwingen.
Entspannte dann mein Unglücksstern den Bogen,
sind alle bangen Sorgen bald verflogen,
vom frohen Herzen auf mit dunklen Schwingen.

Doch löste sich der Zauber auf in Staub,
daß mich mein Erzfeind traf und wieder traf;
selbst meine Tage wurden ihm zum Raub.

Ich heiß die Nacht willkommen, sich zu senken.
Vergessen soll wie Tau mein Auge tränken,
du Kind von Nacht und Stille, süßer Schlaf!
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#2
Hallo Zaunkönig,
schon wieder so ein Jammermädchen!
Im Wesentlichen hast du es auch gut gelöst, aber du solltest die Bezüge vielleicht noch mal etwas unter die Lupe nehmen.

Z. B. ab Zeile 3:
Verbann die Fragen nach woHIN, warum
"die schöne Ausgeglichenheit, d.h. der Seelenfrieden verschwunden ist

der verhindert, dass kleine Sorgen zu großem Leid ausarten"

Schade, dass du aus der strengen Unglücksfee, die so schön personifiziert ist, einen Unglücksstern gemacht hast, denn den kann ich mir mit seinem Bogen nicht so recht vorstellen.
Und dann "damals, als sie bzw. er den Bogen entspannte, da ging alles gut".

Die 'fiends' in Zeile 10 sind die oben genannten Care and Dread, während es bei dir offen bleibt, wer der Erzfeind sein soll, oder meinst du etwa den Unglücksstern damit?
Und hier ist dann Misfortune auch eigentlich noch als gute Fee/enchantress beschrieben, die die Sorgen verbannt hat, aber nun nicht mehr auf dem Plan ist.

Hm, kann nicht sagen, dass das Original mich besonders anspricht. Vielleicht haben deine Abweichungen es bei näherem Hinsehen sogar etwas stimmiger gemacht. Hattest du diese Probleme auch so gesehen?

Gruss
Silja
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#3
Hallo Silja,

Der Unglücksstern ist natürlich ein schwerer Fauxpass, ich hatte mir einfach nicht die Mühe gemacht den 'stern' zu übersetzen Rolleyes
Aber die Misfortune gefällt mir mir irgendwie auch nicht, denn Fortuna ist ja nicht die Glücksgöttin im positiven Sinne, sondern ganz neutral eine Schicksalsgöttin, die keinen Gegenpol bal Misfortune braucht, Sie ist nur im konkreten Fall wohl misgestimmt. Des weiteren würde ich mit ihr nicht Pfeil und Bogen in Verbindung bringen. Fortuna treibt das Schicksalsrad, auf dem es auf und abwärts geht. Also dieses Bild überzeugt mich auch im Original nicht hundertprozentig.

Wenn ich Fortuna ein Attribut beilege a la mißgelaunt oder ungnädig komme ich mit meinen Silben nicht aus. Man könnte sie auch einfach 'Miss Fortuna' nennen. In dem Wortspiel klingt auch die negative Konnotation durch, ist aber vielleicht zu modern, zu verspielt ausgedrückt.

Mit den fiends hat Frollein Seward sicher sie Sorgen in der Mehrzahl gemeint, aber, da sie alle ihre Ursachen in den Streichen der Fortuna haben, denke ich ist es zulässig, wenn ich den Erzfeind gleich auf die Göttin beziehe.

Den Text durchgängig in die Vergangenheit zu setzen wäre sicherlich richtig, und scheint mir auch eine lösbare Aufgabe, aber ich melde mich dann erstmal wieder wenn mir etwas für die Misfortune eingefallen ist.

LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#4
Hallo Silja,

Etwas besseres als deine Ünglücksfee ist mir noch nicht eingefallen, aber dies ist zunächst mal der aktuelle Stand.
Was den Bogen betrifft, denke ich inzwischen, daß nicht mit dem Bogen nach ihr gezielt wird, sondern, daß sich ihr sorgenvoller Kopf anfühlt wie ein gespannter Bogen, und sie sehnt sich danach 'loslassen' zu können.


LG ZaunköniG



Du Kind von Nacht und Stille, süßer Schlaf,
gib meiner wehen Stirn das Opium.
Verbann' die Fragen nach wohin, warum,
ich dies Gefühl nicht mehr genießen darf,

mein Leid vorübergehend zu bezwingen.
Entspannte meine Unglücksfee den Bogen,
so waren alle Sorgen bald verflogen,
vom frohen Herzen auf mit dunklen Schwingen.

Doch die Magie hat sich gelöst zu Staub,
weil mich das Sorgenheer bständig traf;
selbst meine Tage wurden ihm zum Raub.

Ich heiß die Nacht willkommen, sich zu senken.
Vergessen soll wie Tau mein Auge tränken,
du Kind von Nacht und Stille, süßer Schlaf!
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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