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Charles Baudelaire: Le Chat
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25.10.2007, 21:27
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15.05.2010, 23:14 von ZaunköniG.)
Le Chat
Viens, mon beau chat, sur mon coeur amoureux;
Retiens les griffes de ta patte,
Et laisse-moi plonger dans tes beaux yeux,
Mêlés de métal et d'agate.
Lorsque mes doigts caressent à loisir
Ta tête et ton dos élastique,
Et que ma main s'enivre du plaisir
De palper ton corps électrique,
Je vois ma femme en esprit. Son regard,
Comme le tien, aimable bête
Profond et froid, coupe et fend comme un dard,
Et, des pieds jusques à la tête,
Un air subtil, un dangereux parfum
Nagent autour de son corps brun.
Komm, Katze, an mein Herz,das dir gehört,
mein schönes Tier, doch zieh die Krallen ein,
dein Blick birgt einen Schatz der mich betört
Achat und Erz vermählt in reichem Schein.
Wenn dann die Finger gleiten wie im Spiel
vom Nacken abwärts über Seidenstahl
sind sie berauscht, genießen das Gefühl
von Sinnlichkeit und Körperideal
und spüren, Liebste, dich. Ihr Blick und deiner
sind wechselseitig gleich, du Tigerin,
voll Hochmut, ganz gelassen, Mördertraum.
Und in der Luft schwebt ein hauchfeiner
Geruch, Gefahr und Ambra sind darin,
dein ganzer brauner Leib. Er füllt den Raum.
Never sigh for a better world it`s already composed, played and told
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Hallo Sneaky,
ein sehr sinnliches Sonett hast du da ausgesucht und im Ganzen auch sehr gut übertragen. Ein paar kleine Sachen fallen mir auf, die ich dir nicht vorenthalten möchte:
Im Original wird durchweg die Katze direkt angesprochen, während du ab Zeile 9 auf die Geliebte umschwenkst.
Leider hast du dann auch die superlangen (bis zum Kopf reichenden) Beine der Dame unterschlagen. Und deine letzte Zeile hast du glatt hinzugedichtet und bist dazu noch viel deutlicher geworden als das Original, wo ja lediglich das sinnliche Parfüm den gebräunten Körper (der Dame) umschwebt. Dass dir in der letzten Zeile der Stoff ausging, liegt ja daran, dass du die zuvor besungenen Beine weggelassen hast. Nun, das weißt du sicher alles auch selbst, und manches hat sich bestimmt halt so ergeben. Aber da würde es sich wohl lohnen, nochmal nachzuschauen.
Gruss
Silja
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Hallo Silja,
vielen Dank für die Hilfe. Da hab ich wohl falsch interpretiert, habs so gelesen dass sie von Kopf bis Fuß ein Duft umschwebt und ein dunkler Körper. Das gab die Nacht und der Rest war dann Schrott. Wird geändert.
Gruß
Sneaky
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Hallo Sneaky,
hmm, so kann man es dann doch wohl auch lesen: von den Füßen bis zum Kopf - in der Tat! Da hast du wohl Recht! Man sollte halt die Zeilen nicht getrennt voneinander lesen.
Aber von der Nacht ist wenigstens doch nicht die Rede.
Gruss
Silja
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Viens, mon beau chat, sur mon coeur amoureux;
Retiens les griffes de ta patte,
Et laisse-moi plonger dans tes beaux yeux,
Meles de metal et d'agate.
Lorsque mes doigts caressent e loisir
Ta tete et ton dos elastique,
Et que ma main s'enivre du plaisir
De palper ton corps electrique,
Je vois ma femme en esprit. Son regard,
Comme le tien, aimable bete,
Profond et froid, coupe et fend comme un dard,
Et, des pieds jusques e la tete,
Un air subtil, un dangereux parfum
Nagent autour de son corps brun.
(aus "Fleurs du Mal", No. 34)
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Die Katze
Komm, schöne Katze, und schmiege dich still
An mein Herz, halt zurück deine Kralle.
In dein Auge ich träumend versinken will,
Drin Achat sich verschmolz dem Metalle.
Wenn meine Hand liebkosend und leicht
Deinen Kopf und den schmiegsamen Rücken,
Das knisternde Fell dir tastend umstreicht
Sanft, doch berauscht vor Entzücken,
Dann seh' ich sie. Und ihres Blickes Strahl
Er scheint dem deinen, schönes Tier, zu gleichen,
Ist tief und kalt, scharf wie geschliffner Stahl,
Und feine Düfte fühl' ich zitternd streichen,
Gefährlich süssen Hauch, der gluterfüllt
Den braunen Leib von Kopf zu Fuss umhüllt.
Hallo Zaunkönig,
eine eigene Übersetzung traue ich mir (noch) nicht zu, zumal mein Französisch miserable ist. Die Übersetzung stammt aus dem Archiv des Gutenberg-Projekts, welches, soweit ich weiß, copyrightfrei ist.
Ich mag Baudelaires Gedichtsammlung sehr gern; beim ersten Lesen bin ich vorallem aufgrund der rhythmischen Eigenarten an seiner "Katze" hängengeblieben.
Mal abgesehen davon, dass ich ein heimlicher Katzenfreund bin .
Gruß,
renerpho
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04.08.2008, 14:28
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 04.08.2008, 14:32 von ZaunköniG.)
Hallo Renerpho,
Der Vollständigkeit halber:
Diese Übersetzung stammt von Therese Robinson, die auch eine gute Übertragung von Shakespears Sonetten geliefert hat.
LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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