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Edmund Cartwright: To: ----
#1
GB 
Edmund Cartwright
1743 – 1823


To ------

Chained to the oar and hopeless of reprieve,
From year to year to one dull task confined--
A task that needs no effort of the mind,
A task mere honest dulness might achieve--
Tell me, sincerely, though too proud to grieve
Or murmur at thy destinies unkind,
Dost thou not feel at least the chains that bind
Thy spirit down to toils it must not leave?
To have decked the shrine of Ceres with the flowers
That science gave to thy collecting hand;
To have served, by useful arts, thy native land:
These were thy hopes; on these were bent thy powers.
These hopes foregone, repress thy vain desires;
Curb thy aspiring soul and quench her useless fires.






An - - -

Mit Ketten an das Ruder festgeschweißt,
jahraus, jahrein zu schwerer Pflicht verdingt,
die nur der wahrhaft tumbe recht vollbringt,
bar jedem Reiz und Ford’rung an den Geist;

Sag ehrlich: Bist du stolz auf dieses Kreuz?
Hast du noch nie um dies Geschick gemurrt,
erbarmungslos am Boden festgezurrt
den Geist, der diese stumpfe Mühsal scheut?

Mit Blumen ist der Ceresschrein gesäumt,
die Kunde geben von des Sammlers Hand,
die diente, nutzbar ihrem Heimatland;

Mit solcher Hoffnung wird die Kraft gezäumt.
Die Wünsche sind vergeblich allesamt.
Zäum deinen Ehrgeiz, lösch, was nutzlos flammt.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#2
Hallo Zaunkönig,
beim ersten Lesen ist das ja ein recht geheimnisvolles Sonett, finde ich. An wen ist das denn wohl gerichtet und um was geht es wohl eigentlich?

Im 2. Quartett fragt er ja nun nicht wirklich, ob der Angesprochene denn "stolz auf das Kreuz" ist, sondern eher, ob er sich nicht angekettet fühlt, *obwohl* er zu stolz ist, sich zu beklagen und über sein schweres Schicksal zu lamentieren.

Und in den Terzinen hast du nun die Anrede fallen gelassen, so dass ja nun nicht mehr klar wird, dass hier von den ursprünglichen Ambitionen des Angesprochenen die Rede ist, der mit Naturwissenschaft und Fleiß seinem Land hatte dienen wollen, bevor er vom Leben in die Pflicht genommen wurde.

Die letzten beiden Zeilen finde ich dann aber wieder recht mysteriös, denn nun sagt er ja plötzlich dass er sich seinem Schicksal fügen und seine Wünsche und Hoffnungen aufgeben und unterdrücken sollte. Das scheint mir gar nicht so recht zu dem Rest zu passen.

Hier müsste man also wieder einmal zuerst etwas interpretieren, finde ich, bevor man es so ganz in den Griff bekommt.
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#3
Hallo Silja,

die beiden Stellen sind schnell korrigiert.
Mit dem Schluß habe ich keine Probleme.
Für mich steckt darin der Vanitasgedanke.

Der Angesprochene setzt offenbar (zu) viel Ehrgeiz in ein "höheres Streben" sei es zum Wohl der Gemeinschaft oder zum eigenen Ruhm. Cartwright aber sagt ihm: "Alles ist eitel" dein Ehrgeiz macht dich kaputt, du legst dir selber deine Fesseln an. Nimm dir mal eine Auszeit, und genieße das Leben, wie es eben ist.



An - - -

Mit Ketten an das Ruder festgeschweißt,
jahraus, jahrein zu schwerer Pflicht verdingt,
die nur der wahrhaft tumbe recht vollbringt,
bar jedem Reiz und Ford’rung an den Geist;

Sag mir, verträgt dein Stolz sich mit dem Kreuz?
Hast du noch nie um dies Geschick gemurrt,
erbarmungslos am Boden festgezurrt
den Geist, der diese stumpfe Mühsal scheut?

Mit Blumen ist der Ceresschrein gesäumt,
die mir bezeugen deine Sammlerhand,
die diente, nutzbar ihrem Heimatland;

Mit solcher Hoffnung wird die Kraft gezäumt.
Die Wünsche sind vergeblich allesamt.
Zäum deinen Ehrgeiz, lösch, was nutzlos flammt.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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