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Elizabeth Anne Smart Le Noir: Moderate Wishes
#1
GB 
Elizabeth Anne Smart Le Noir
1755 - 1841

Moderate Wishes

Ambitious views never fired my lowly breast,
Contented competence to me a throne;
In some sequestered vale my head to rest
And on some kindred heart repose my own.
To share such toil as gives to ease its zest,
Such temperate mirth as wisdom's self might own;
A cot within with smiles and neatness dressed,
Without with fragrant woodbine overgrown.
Secure to please, the sweetest task confessed
The aim to please entirely, one alone;
With love and peace and union to be blessed,
By fashion's slaves unnoticed and unknown.
To have a little for the more distressed
And with kind deeds the want of wealth atone.



Bescheidene Wünsche

Der Ehrgeiz brannte nie in meiner Brust,
mir irgendwelche Throne zu erstreben;
nach abgelegnem Ort geht meine Lust,
mein Herz verwandtem Herzen dort zu geben,

die Mühen teilen und die kleinen Freuden,
das rechte Maß an Glück und Weisheit eigen,
ein Häuschen, drin sich froh in Loden kleiden
und draußen laß es Geißblatt übersteigen.

Was zu erstreben wär, ist mir bekannt
und nur um dieses Ziel bitt' ich allein,
in Lieb und Frieden, in Gemeinsamkeit,

von all den Modesklaven unerkannt,
etwas zu spenden zur Mildtätigkeit.
Ich wüsch mich so vom Wunsch nach Reichtum rein.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#2
Hallo Zaunkönig,
in der Tat eine sehr bescheidene Dame!
Die beiden Quartette hast du gut übertragen, finde ich, obwohl du schon bei dem Thron etwas abgewichen bist. Denn sie sagt ja, dass zufriedene Tüchtigkeit ihr schon Thron genug ist, nicht dass sie gar keinen möchte. Aber das ist wohl eine Kleinigkeit.

In den Terzinen bist du dagegen meiner Ansicht nach etwas zu frei geworden, was irgendwie die Stimmung verändert. Da ist im Original eine tiefe Zufriedenheit mit dem heimischen Herd und 'dem einen, dem sie alles recht machen möchte' zu spüren, die in deiner Version irgendwie trockener wirkt.
Und dann in der letzten Zeile will sie mit guten Werken den Mangel an Wohlstand ausgleichen. Vielleicht liegt es überhaupt an dem in der Übersetzung zwischen den Zeilen enthaltenen Wunsch nach Reichtum, der dann in der letzten Zeile ausgesprochen wird.
Ich weiß nicht, ob ich mich hier sehr klar ausgedrückt habe, denn so ganz genau weiß ich selbst noch nicht, wo der Unterschied genau liegt.
Aber vermutlich braucht es keine großen Änderungen, um das etwas zu biegen, denn du hast ja ein sehr tragfähiges Gerüst erstellt.
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#3
Meinst du, sie büßt gar nicht für überwundene Wünsche nach Reichtum, sondern strebte immer schon einen seelischen Reichtum an?

Nun, so kann man es auch lesen:



Mehr Ehrgeiz brannte nie in meiner Brust,
als Tüchtigkeit zum Thron mir zu erheben.

Nach abgelegnem Ort geht meine Lust,
mein Herz verwandtem Herzen dort zu geben,

die Mühen teilen und die kleinen Freuden,
das rechte Maß an Glück und Weisheit eigen,
ein Häuschen, drin sich froh in Loden kleiden
und draußen laß es Geißblatt übersteigen.

Meine Bestimmung ist mir wohl bekannt;
sie zu erfüllen geht mein Sinn allein,

in Lieb und Frieden, in Gemeinsamkeit,

von all den Modesklaven unerkannt,
mein Hab zu teilen in Mildtätigkeit
und reiche Tat soll nur mein Reichtum sein.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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