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Die Mauer
#1
Die Mauer

Aus Lehre und Erfahrung, Stein für Stein,
bin ich zu einer Mauer aufgehäuft;
Dem Regen, der an mir herunterläuft,
so ausgeliefert, wie dem Sonnenschein.

Noch ist es Morgen und die Sonne mild,
bald faßt mich Mittagsglut unmittelbar,
doch bleib ich stumm, bleib ungerührt und starr.
Mein Sein ist Ding, ist Grenze und ihr Bild.

Natur? Nur etwas Vogelkot und Harn,
den andre im Vorüberziehn verloren...
Lebendiger Gedanke, auszusporen!

Wie wünsch ich mir mitunter einen Farn,
ein wenig Schatten, wenn die Sonne sengt;
was kümmerts mich, wenn er mich nächstens sprengt.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#2
Hallo Zaunkönig,

stark! Und dein besonderes Markenzeichen, die Schlusszeile. Die ist Hammer.

Nach dem zweiten Satz würd ich ein Komma setzen und die dritte Zeile klein anfangen.

Zeile 7 würde mir umgestellt besser gefallen:
doch ich bleib ungerüht, bleib stumm und starr

dicker Daumen hoch

Sneaky
Never sigh for a better world it`s already composed, played and told
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#3
Sneaky, du verwirrst mich!

Der Zweite Satz hört doch erst nach der vierten Zeile auf!?

Aber für das erste Quartett habe ich noch eine neue Version:

Zitat:Ich bin die Schöpfung einer starken Hand,
als eine Mauer Stein auf Stein gesetzt;
dem Regen, der mich fugentief benetzt
so ausgeliefert wie dem Sonnenbrand.


LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#4
Hallo zaunkönig,

nur zur Klarstellung, auch wenn sichs durch die Überarbeitung erledigt hat,

Ich wollte Zeile 2 schreiben, aber statt dessen ist mir Satz 2 in die Tasten geflossen.

Gruß

Sneaky
Never sigh for a better world it`s already composed, played and told
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#5
Zitat von Dir:

Zitat:Aus Lehre und Erfahrung, Stein für Stein,
bin ich zu einer Mauer aufgehäuft;
Dem Regen, der an mir herunterläuft,
so ausgeliefert, wie dem Sonnenschein.



[Bild: smilie_b_021.gif]

Oder einer Kanonenkugel?

LG. Schechina
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#6
Grüß dich Schechina,

Die Kugel scheint der Mauer ja nicht viel anhaben zu könnenGegendiewand

Das Sonett spiegelt aber auch keine Todessehnsucht wieder, wie es die Schlußzeile vielleicht suggeriert. Ganz im Gegenteil wünscht sie sich mit dem Farn etwas Lebendigkeit, auch wenn sie dafür die Sterblichkeit als Preis in Kauf nehmen muß.

LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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