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Edna St.Vincent Millay: I, being born a woman and distressed
#1
USA 
XLI

I, being born a woman and distressed
by all the needs and notions of my kind,
am urged by your propinquity to find
your person fair, and feel a certain zest
to bear your body`s weight upon my breast;
So subtly is the fume of life designed,
to clarify the pulse and cloud the mind,
And leave me once again undone, possessed.

Think not for this, however, the poor treason
of my stout blood against my staggering brain
I shall remember you with love, or season
my scorn with pity,-- let me make it plain:
I find this frenzy insufficient reason
for conversation when we meet again.


Mich, - die als Evastochter allem Bangen
das meine Art kennt, unterworfen lebe -
zwingt deine Nähe, dass ich süß erbebe,
dass ich dich schön find, weckt Verlangen
dich ganz mit meinem Körper aufzufangen;
Subtil der Trank des Lebens, Duft der Rebe,
Puls hoch, Gedanken weg und ich ergebe
mich willig allem, und ich bin vergangen.

Doch glaub nicht dass um den Verrat der Triebe,
das Hirn im heißen Blutstrom zu ertränken
ich dich im Herzen trag, dass ich zwecks Liebe
sanft spotte,-- lass dir reinen Wein einschenken:
Der Tanz war gut doch seh` ich nichts das bliebe
um ein Gespräch danach nur anzudenken.
Never sigh for a better world it`s already composed, played and told
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#2
Mich, die ich nun mal Frau bin, die ich muß
mich durch die eignen Obsessionen winden,
mich treibts, dich durch die Nähe schön zu finden
und fühle diesen drängenden Genuss,
zu tragen dein Gewicht auf meiner Brust.
Der Hauch des Lebens ist so fein gewebt,
dass er den Puls klärt und den Geist verklebt
und hinterlässt mir unerfüllte Lust.

Nun, wie auch immer, mein verdicktes Blut gar
kocht mein Hirn, es soll zur Milde reifen und
in Liebe solls erinnern nur was gut war.

Ich sag es offen, wie die Dinge stehen:
Der Kurze Rausch allein ist noch kein Grund
für Smalltalk, wenn wir uns mal wiedersehen.

Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#3
Hallo Zaunkönig,

wie ich an deiner Fassung sehe, sind wir in der Lesart auseinander. Aber deine Übertragung hat mich angeregt, nachzupolieren. Das schadet auch nicht.

Als Evastochter- ausgesetzt dem Bangen,
dem Drängen meiner Art in meinem Leben -
befiehlt mir deine Nähe süß zu beben,
dich schön zu finden, weckt in mir Verlangen
die Last des Leibs mit meinem aufzufangen.
Die Lust schärft mehr als jeder Trank der Reben
den Puls, raubt Geist, schafft völliges Ergeben,
und ich bin wieder willenlos vergangen.

Doch glaube nicht, dass der Verrat der Triebe,
das Hirn im heißen Blutstrom zu ertränken
dich mir ins Herz schreibt, ich aufgrund von Liebe
sanft spotte,-- Lass dir reinen Wein einschenken:
Da ist nichts was nach Leidenschaft noch bliebe
an Wert, um ein Gespräch nur anzudenken.
Never sigh for a better world it`s already composed, played and told
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#4
Hallo Sneaky,

Ich denke dass das Original beide Lesarten erlaubt. Aber anscheinend schätzen wir Ednas Temperament unterschiedlich ein. Macht ja nichts.
Deine Übertragung hat durch die Überarbeitung gewonnen, allein der Liebe / Triebe -Reim - naja...

Gruß ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#5
Als Frau geboren.

Wonach sich eine meiner Art verzehrt?
Als Frau geboren, werd ich drauf gelenkt,
von deiner Nähe im Verlauf gedrängt,
hab ich bald deine Schönheit zart verehrt,

will dich auf mir nur selbstvergessen sehn.
Ist nicht des Lebens feiner Plan gewagt,
der unsern Puls erhöht? Vom Wahn geplagt
lässt du mich unerfüllt, besessen gehn.

Nun bilde dir mal bloß nicht ein, dass sich,
weil dickes Blut hier den Verstand verrät,
(mags nicht zum Spott mit Milde würzen, still!)

das Liebe nennt: Es kann nicht sein, dass ich
mich nur, weil man sich ganz am Rand versteht,
beim Wiedersehen auf dich stürzen will.
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