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W. Wordsworth: Upon Westminster Bridge
#1
GB 
William Wordsworth (1770-1850)

Upon Westminster Bridge (1802)

Earth has not anything to show more fair:
Dull would he be of soul who could pass by
A sight so touching in its majesty:
This City now doth like a garment wear

The beauty of the morning; silent, bare,
Ships, towers, domes, theatres, and temples lie
Open unto the fields, and to the sky, -
All bright and glittering in the smokeless air.

Never did sun more beautifully steep
In his first splendour valley, rock, or hill;
Ne'er saw I, never felt, a calm so deep!

The river glideth at his own sweet will:
Dear God! the very houses seem asleep;
And all that mighty heart is lying still!





Auf der Westminster Bridge

Nichts feineres zu zeigen hat die Erde:
Wer ginge dran vorbei noch nicht gerührt
Ein Anblick majestätisch; ungekürt:
Zu einem neuen Kleid der Stadt sie werde

Des Morgens Schönheit, schweigende Gebärde,
die Turm, Theater, Schiff und Dom berührt
sich weit in Felder, hin zum Himmel spürt
Die Luft so breit und rauchlos; kaum Beschwerde:

Nie ist die Sonne schöner hingetaucht
zur Neugeburt von Bergen, Fels und Tal
Die Ruhe rings fühl ich zum ersten Mal

Nie glitt des Flusses Wille unverbraucht:
Mein Gott! Die Häuser liegen noch in Träumen
Ihr werdet all die stille Pracht versäumen.
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#2
Hallo Alibaba,
eine Kleinigkeit noch, die mir zwar gleich beim ersten Lesen aufgefallen war, die ich dann aber im Häusermeer übersehen hatte: in der ersten Zeile müsste doch eigentlich ein Komparativ stehen, und 'heiter' eignet sich in seiner Zweisilbigkeit nicht sehr dafür. Also lieber 'nichts Schöneres/Besseres/Feineres' oder Ähnliches.
Meinst du nicht?

S.
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#3
Hey Silja
Ursprünglich hatte ich schon einmal "schöneres" in der ersten Zeile zu stehen. Dann kam aber noch zwei mal der Wortstamm von "schön" später im Gedicht vor. "Nichts besseres" würde ich etwas übertrieben finden, weil es so absolut klingt. Aber "feineres" finde ich gut und so steht es jetzt auch drin. Danke und LG Alibaba
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#4
Composed upon Westminster Bridge

Earth has not anything to show more fair.
Dull would he be of soul who would pass by
A sight so touching in its majesty;
This City now doth like a garment wear
The beauty of the morning; silent, bare,
Ships, towers, domes, theatres, and temples lie
Open unto the fields, and to the sky,
All bright and glittering in the smokeless air.
Never did sun more beautyfully steep
In this first spelendour, valley, rock, or hill,
Ne'er saw I, never felt, a calm so deep:
Te river glideth at his own sweet will:
Dear God; the very houses seem asleep,
And all that mighty heart is lyings still!


Verfasst auf der Westminster Bridge

Die Welt hat nichts Schöneres bereit.
Stumpf wäre der, der vorübergeht,
Ein Anblick, so voller Majestät:
Die Stadt trägt wie ein einzig' Kleid

Die Schönheit dieses Morgens: Ungeschminkt und fein,
Offen auf dem Feld und zu dem Himmel wunderbar,
Liegen Schif, Turm, Kuppel, Theater, Tempel da,
Funkelnd und glitzernd in den Lüften rein.

Niemals zuvor tauchte in ihre erste Pracht
Gold' ner die Sonne Tal, Fels und Hang;
Nie sah ich, nie fühlt' ich solch' Andacht!
Der Fluss glitt nach seiner Art entlang:

Lieber Gott! Die Häuser sehen klagend aus;
Und dieses große mächt' ge Herz ruht aus!
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#5
Composed upon Westminster Bridge

Earth has not anything to show more fair.
Dull would he be of soul who would pass by
A sight so touching in its majesty;
This City now doth like a garment wear
The beauty of the morning; silent, bare,
Ships, towers, domes, theatres, and temples lie
Open unto the fields, and to the sky,
All bright and glittering in the smokeless air.
Never did sun more beautyfully steep
In this first spelendour, valley, rock, or hill,
Ne'er saw I, never felt, a calm so deep:
Te river glideth at his own sweet will:
Dear God; the very houses seem asleep,
And all that mighty heart is lyings still!


William Wordsworth


Geschrieben auf Westminster Bridge,
3. September 1802

Welt hält zum Schau’n nichts Schöneres bereit,
Stumpf wär im Herzen, wer vorüber geht
Am Anblick so gefühlter Majestät:
Die Stadt liegt nun als trüge sie ein Kleid
Aus Morgenschönheit. Ohne Laut und weit
Schiff, Turm, Theater, Dom und Tempel steht,
Offen zum Land und Himmel hingedreht,
Den Glanz und Glitzer in die Luft verzweigt.
Nie glitt der Sonne Strahlen schöner zu
Hügeln und Tälern hin im ersten Gleiß,
Nie sah ich, fühlt ich tiefer eine Ruh’!
Der Strom, er fließt auf eigen-schön Geheiß.
Allmächtiger! Die Häuser ruh’n. Im Nu
Erwacht dies starke Herz. Noch liegt es leis!


Es besteht überhaupt kein Grund, das Druckbild von Wordsworth abzuändern. Außerdem sind die beiden letzten Verse kein Paar und daher auch nicht so wiederzugeben.
Die beiden Quartette haben - ganz klassisch wie im alten Italien - nur 2 Reimsilben abba abba. also kann ich nicht übertragen abba cddc !! Die Terzette haben nur c und d. Also geht nicht
cde cde oder cde edc oder cdcd ee oder sonst irgendwas nach eigenem Gusto. Das ist meine Meinung.
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#6
Hallo Josef,

Da bist du aber mal sehr streng Wink

ich ändere auch oftmals das Reimschema, wobei, - Ein italienisches Sonett in ein englisches zu verwandeln, dass geht mir dann auch zu weit.
Letztlich ist es aber immer auch eine Frage, des eigenen Könnens und der Prioritäten, denn 100 Prozent bekommt man nie. Die verkürze artikellose Erd, das apostrophierte Schau'n, gleich in der ersten Zeile trüben etwas den Genuss, ansonsten hast du es gut hingekriegt, was dich natürlich zu jeder Kritik berechtigt.


Gruß
ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#7
Hallo ZaunköniG

ich habe die ERD' in die WELT ohne Apostroph verwandelt. Das ist auch vom Sinn her viel besser, weil nicht Earth/"Erde" in der Bedeutung "Grund und Boden" gemeint ist, sondern die von Menschen bewohnte und wahrnehmbare Welt. Hier hat mir mal wieder die vermeintliche Nähe der beiden germanischen Sprachen einen Streich gespielt. Nicht immer ist ja die naheliegenste Übersetzung auch die Beste. Aber wem sage ich dasRolleyes
Gruß
Josef
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#8
Da der Versfuß des Gedichtes ein durchgehend fünfhebiger Jambus ist, habe ich meine Fassung noch einmal überarbeitet.
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#9
(16.11.2007, 16:03)Norbert Prostka schrieb: Verfasst auf der Westminster Bridge

Die Welt hat nichts Schöneres bereit.
Stumpf wäre der, der vorübergeht,
Ein Anblick, so voller Majestät:
Die Stadt trägt wie ein einzig' Kleid

Die Schönheit dieses Morgens: Ungeschminkt und fein,
Offen auf dem Feld und zu dem Himmel wunderbar,
Liegen Schif, Turm, Kuppel, Theater, Tempel da,
Funkelnd und glitzernd in den Lüften rein.

Niemals zuvor tauchte in ihre erste Pracht
Gold' ner die Sonne Tal, Fels und Hang;
Nie sah ich, nie fühlt' ich solch' Andacht!
Der Fluss glitt nach seiner Art entlang:

Lieber Gott! Die Häuser sehen klagend aus;
Und dieses große mächt' ge Herz ruht aus!

Rhythmus!
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