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William Wordsworth: Lines Written in Early Spring
#1
GB 
William Wordsworth

Lines Written in Early Spring

I heard a thousand blended notes,
While in a grove I sate reclined,
In that sweet mood when pleasant thoughts
Bring sad thoughts to the mind.

To her fair works did Nature link
The human soul that through me ran;
And much it grieved my heart to think
What man has made of man.

Through primrose tufts, in that green bower,
The periwinkle trailed its wreaths;
And 'tis my faith that every flower
Enjoys the air it breathes.

The birds around me hopped and played;
Their thoughts I cannot measure: –
But the least motion which they made,
It seemed a thrill of pleasure.

The budding twigs spread out their fan,
To catch the breezy air;
And I must think, do all I can,
That there was pleasure there.

If this belief from heaven be sent,
If such be Nature’s holy plan,
Have I not reason to lament
What man has made of man?


William Wordsworth

Worte, im Frühjahr geschrieben

Ich hörte tausend bunte Töne,
Ruhend in einem grünen Hain,
In jener Stimmung, wo das Schöne
Lässt triste Bilder ein.

Die Schönheit der Natur verbindet
Mit sich, was in der Seele ruht;
Doch nur recht schwer mein Herz verwindet,
Was Mensch dem Menschen tut.

Das Immergrün gibt sich gewunden,
Die Schlüsselblumen stehen fest.
Und jeder Blume wird gefunden,
Das, was sie atmen lässt.

Die Vögel um mich hüpfend spielen.
Ich kann nicht seh’n in ihre Brust.
Doch jede Regung scheint zu zielen
Auf eine Art von Lust.

Ein Fächer wird aus Blütenzweigen,
Zu haschen nach der Luft;
Ich fange an, nun zu begreifen,
Dass alles Freude sucht.

Falls dies der Plan des Himmels ist,
Erfasst mich eine bitt’re Wut,
Weil für mich nicht zu heilen ist,
Was Mensch dem Menschen tut.
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#2
Hallo Josef,

Also wieder ein Wordsworth...
Gemessen an seiner Bedeutung in UK ist er in Übersetzungen tatsächlich noch unterrepräsentiert. Und dieser Text scheint mir auch ein typischer Wordsworth zu sein. in seiner Mischung aus Naturbetrachtung und Religiösität auchein Muster-Romantiker.

In der Zweiten Zeile wirft mich das "ruhend" sofort aus dem Takt, was mich etwas wundert, weil du sonst so hohen Wert auf das korrekte Metrum legst.
Wenn ich die Stelle mit dem Original vergleiche, ist "While" eigentlich auch eine starke Silbe, aber Wordsworth beendet die erste Zeile Betont, was den Auftakt in der zweiten Zeile erzwingt. Zudem ist es näher an natürlicher Sprache wenn ich bei einsilbigen Worten den Akzent verschiebe, als beim "zweisilbigen "ruhend".
Vielleicht wäre es an späterer Stelle weniger schlimm. Aber gleich in der zweiten Zeile, bevor man sich ins Metrum einlesen konnte?

Inhaltlich hast du dich in der Schlußstrophe weit entfernt, indem du die zweifelnde Klage in ein wütendes Statement verwandelt hast. Dein Schluss ist schlüssig und wohl auch näher am heutigen Zeitgeist, aber eben weit entfernt von der Demut und Gottesfurcht früherer Epochen. Hier ist m.E. jemand, der der unergründlichen Wege Gottes besser verstehen will um sie zu akzeptieren. Er maßt sich aber nicht an Gott zu kritisieren.


Liebe Grüße

ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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