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Nein und Ja (2)
#1
Nein und Ja

Der Ungläubige spricht:

Wenn wir das Rohr auf einen Fixstern richten
In reiner Nacht, erscheint die Himmelsstelle
Im Objektiv als Fleck zerzogner Helle,
Zu dem die Feuerwelten sich verdichten.

Wohl Billionen gibt's von solchen Lichten.
Wie hoch auch der Atomenwirbel schwelle,
Ihr Stoff gleicht kaum der dünnsten Stäubchenwelle
Im Nichts, das All zwar heißt, doch ist mitnichten.

Von dem zersprengten Staub, der sinnlos kreiste,
Ward abgesprengt ein Stäubchen, das erfroren,
Sich zugedeckt mit krankhaft grünen Schorfen.

In diesen Aussatz ward der Mensch geworfen,
Und dünkte lang zur Mitte sich erkoren
Von einem schlecht erträumten Weltengeiste.


Der Gläubige spricht:

Ja, es ist wahr. Wohin das Rohr wir richten,
Erbeutet wird aus allen Strahlenwellen,
Die von den Feuerwelten niederschnellen,
Ein Nichts von Stoff, zersprengt in leeren Schichten.

Doch können nicht die Sterne, die wir sichten,
Und deren Bahn wir rechnen auf Tabellen,
Geistkörper sein, die glühend überschwellen
Von Lobgesang und lohen Gottgedichten?

Stieß auch der Sonnenstern, der singend kreiste,
Die Erde ab, die schrumpfend und erfroren,
Sich zugedeckt mit saftig grünen Schorfen,

Wer widerlegt, daß nicht auf sie geworfen
Das Dreieck-Aug den Blick und sie erkoren,
Gerade sie, zur Rechenschaft im Geiste?!
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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