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Sommer-Haiku
#1
Warmer Sonnentau
süßlich lockt die Vergängnis
bis zum Untergang

2. Version

warmer Sonnentau
mit Verlockung behaftet
süß der Untergang.



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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#2
Messingglanz im Teich
Ein kreischender Wetterhahn
verscheucht die Fische

Alter Lokschuppen
Ahornschößlinge im Gleis
rostroter Schotter

Löwenzahnschirmchen
tanzen mir um die Nase
verdrehn mir den Kopf
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#3
Zum Erbrechen satt
klebt der Sommer auf der Haut.
Komm! lass alles raus!
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#4
Bewegung im Schlick!
Ein Kind mit Kescher im Arm
Froschlaich am Knöchel


Bläschen steigen auf
Ein Moderlieschen gründelt
verschwindet im Schlick


Geknickte Binsen
Zwei Libellen herzen sich
Ringe im Wasser
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#5
Würziger Heuduft
Im Schatten der Zypressen
hechelnde Hunde



Auf dem Handrücken
die zerriebene Mücke:
Sie juckt mich nicht mehr.



gewürfeltes Stroh
Staubfahne über dem Feld
Traktorengeräusch



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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#6
schaukelnde Falter
auf der blühenden Minze
vom Nektar berauscht
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#7
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Sommerverächter
Vor dem flackernden Bildschirm
wie hypnotisiert


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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#8
Keine Nachdichtung, aber von Bashos Ritter-Haiku inspiriert:



Bienenschwarm im Mohn
Helm und Orden im Erdreich
Das Feld der Ehre



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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#9
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Schwankes Blütenmeer
Der Admiral dreht auf Lee
sein buntes Segel



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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#10
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Tropfnasses Röhricht
Nieselfahnen vor der Au
Stoische Störche


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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#11
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Gleißende Gleise
Sie kündigen mir singend
einen Fernzug an


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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#12
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Die Linden blühen
üppiger als je zuvor
doch tragen kaum Laub


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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#13
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Chiffren an der Wand,
wo bis in den Mai hinein
noch wilder Wein wuchs.



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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#14
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Vor meinen Füßen
springen die Grillen ins Feld.
Leis raschelts im Stroh.


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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#15
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Wind geht durch das Laub:
Tausend Varianten Grün
rahmen den Himmel.


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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#16
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Zum Glockenläuten
hebt ein Vogelzwitschern an:
Preiset den Himmel!


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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#17
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Der Wind täuscht die Haut
über die Sonne hinweg
und über die Zeit.



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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#18
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Wie Schmetterlinge
tanzen die Lindenblüten
noch einmal aufwärts.


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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#19
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Flackerndes Blattwerk
Die Linde im Gegenlicht
Tausendgüldenbaum


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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#20
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Scherbenreflexe
verschmelzen im Schotterbett
mit Flugrost und Heu


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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#21
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Salzwasserstimmen
preisen frische Krabben an.
gepult in Tunis



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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#22
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Vor dem Gewitter
leuchten die Sonnenblumen
für ein letztes Mal


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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#23
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Trichter an Trichter
hinterlässt das Spatzenvolk
im geharkten Beet



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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#24
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schwach illuminiert
weiche Wolkenkonturen.
von dort kommt der Wind


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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#25
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skeptische Frösche.
Sie hadern mit dem Regen.
Die Mücken sind fort.


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#26
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Papa mit Mofa
Der Kleine strampelt sich ab
um Erster zu sein


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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#27
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Diese Wolke hängt
wie ein Amboss am Himmel.
Thor schürt das Feuer.


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#28
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Himmel und Hölle
Der letzte Regen verwusch
die Hinkelkästchen


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#29
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Dösender Kater
unterm lärmenden Dornbusch
späht nach den Spatzen


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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#30
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über den Holzzaun
haschen die Rosenranken
nach den Passanten



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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#31
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Wespen bevölkern
das Loch unterm Pflaumenbaum.
Hier lässt sich leben




Wespen überall
Ich pflücke meine Pflaumen
mit ruhiger Hand





Wespen kopfüber
in ausgehöhlten Pflaumen
vergessen die Welt




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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#32
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Erfülltes Leben:
Zerbrochen der Pflaumenbaum
unter reifer Tracht.




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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#33
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Strömender Regen.
Der abgestellte Brunnen
tut so lebendig.



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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#34
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Die alte Eiche,
verwachsen im Eisenzaun,
ist licht geworden.


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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#35
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Schauer mit Hagel.
Eine Schicksalsgemeinschaft
quatscht im Hauseingang.


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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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