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Algernon Charles Swinburne: Sestine
#1
GB 
Sestina / A. C. Swinburne

I saw my soul at rest upon a day
As a bird sleeping in the nest of night,
Among soft leaves that give the starlight way
To touch its` wings but not its` eyes with light;
So that I knew as one in visions may,
And knew not as men waking, of delight.

This was the measure of my souls delight;
It had no power of joy to fly by day,
Nor part of the large lordship of the light;
But in a secret moon-beholden way
Had all its will and dreams of pleasant night
And all the love and live that sleepers may.

But such life`s triumph as men waking may
It might not have to feed ist faint delight
Between the stars by night and sun by day
Shut up with green leaves and a little light;
Because its way was as a lost star`s way,
A world`s not wholly known of day or night

All loves and dreams and sounds and gleams of night
Made it all music that such minstrels may,
And all they had they gave it of delight;
But in the full face of the fire of day
What place shall be for any starry light
What part of heaven in all the wide sun`s way?

Yet the soul woke not, sleeping by the way
Watched as a nursling of the large-eyed night,
And sought no strength nor knowledge of the day,
nor closer touch conclusive of delight
nor mightier joy nor truer than dreamers may,
nor more of song than they, nor more of light.

For who sleeps once and sees the secret light
whereby sleep shows the soul a fairer way
between the rise and rest of day and night,
shall care no more to fare as all men may;
But be his place of pain or of delight
there shall he dwell, beholding night as day

Song have thy day and take thy fill of light
before the night be fallen across thy way;
sing while he may, man hath no long delight.

Sestina / Algernon Swinburne

Ich sah die Seele ausruhen an einem Tag,
wie einen Vogel schlafend in dem Nest der Nacht,
aus Blättern, die dem Licht der Sterne so den Weg
zu Schwingen gaben, dass auf Augen fiel kein Licht,
so dass ich wusste, wie man in Visionen weiß,
doch nicht was Erwachende wissen vom Glück.

Und dies war das Maß meiner Seele, ihr Glück;
nicht die mächtige Freude am Fliegen bei Tag,
auch kein Teil an der großen Regentschaft vom Licht,
doch auf geheimnisvoll mondverbundenem Weg
erhielt sie Kraft und Träume einer sanften Nacht,
von Leben, Liebe, das, wie es der Schläfer weiß.

Doch der Triumph des Seins von dem der Wache weiß,
war ihr verwehrt als Nahrung für ihr schwaches Glück
unter Sternen bei Nacht und der Sonne am Tag,
umgeben von Blattgrün und schwächlichem Licht,
denn wie der des versinkenden Sterns war ihr Weg,
einer Welt, noch zu fremd für Tag oder Nacht.

Liebe, Träume, Töne, aller Glanz der Nacht
erschuf Musik von der nur sie, kein Spielmann weiß,
und was da war, gab ganz sich hin, erfüllt von Glück
doch in dem starren Feueraugenblick vom Tag
wo soll dort Platz sein für das kleinste Sternenlicht,
und welcher Teil des Himmels auf der Sonne Weg?

Dennoch verblieb die Seele schlafend dort am Weg,
behütet, Zögling einer Dunkelaugennacht,
und suchte weder Kraft noch Wissen von dem Tag
noch eine nähere Berührung durch das Glück
noch Freude, stärker, tiefer als ein Schläfer weiß,
nicht mehr an Lied als dieser kennt, nur soviel Licht.

Wer einmal schläft und dann sieht das verborg`ne Licht,
in dem der Schlaf der Seele weist den besser`n Weg
durch Auf- und Untergang des Tages und der Nacht
sorgt sich nie mehr , wie man`s von and`ren Menschen weiß;
Ob er an seinem Fleck nur Schmerz kennt oder Glück
er wird dort bleiben, Nacht ansehen für den Tag.

Nimm deinen Tag, Lied, nimm dein volles Maß vom Licht,
bevor die Nacht gefällt wird über deinen Weg
sing, wer von Liedern weiß, der Mensch kennt kurz nur Glück.
Never sigh for a better world it`s already composed, played and told
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