Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Aus "Alma, ein Buch der Liebe"
#1
Aus dem ungedruckten Roman:
Alma, ein Buch der Liebe


Was ist doch, fragt der Irdische, die Liebe? –
Für euch, ihr Armen, nur ein tief Verhüllen,
Ein dunkler Tod im eignen Widerwillen,
Ein Aengsten, das gern stumm verschlossen bliebe.

Doch wen anlächelt Aug’ und Mund der Liebe,
Der fühlt im Herzen Wundertöne quillen,
Ein selig Ahnen, niemals zu erfüllen; -
Wozu, daß ich den Geist im Wort beschriebe?

Wem einmal Töne, Lichter, Farben, Sterne
Geschwisterlich aufgingen, und im Blühen
Aus Thränen ihre Nahrung sog die Blume:

Fühlt der in Gott ein Nahe noch und Ferne?
Muß nicht sein Herz in Ewigkeiten glühen?
Antworte du, wohnend im Heiligthume.


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
Zitieren
#2
Du forderst von mir, Alma, diese Sünde,
Ein heilges Wort, das Trauer durfte sprechen,
Mir Trost zugleich, muthwillig zu zerbrechen,
Ein sehnend Leid, wie Frühlingsluft gelinde.

Und wie das Lied ich sinnend lös' und binde,
Erscheint mir mein Beginnen ein Erfrechen,
Ein jeder Laut will meine Seele stechen,
Wie wenn ich kalt vor diesen Thränen stünde.

So muß ich mit Gewalt mich selbst bezwingen;
Erst rührte mich der Inhalt dieser Klagen,
Jetzt mehr, daß ich gefühllos sie soll meistern.

So muß ich sprechend auch zu Boden ringen,
Was immer dir die Seele möchte sagen,
Nur stummes Weinen bebt in allen Geistern.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste
Forenfarbe auswählen: