05.03.2025, 11:28
Myrthenkranz
Es kam der Gärtner, mich als Reis zu pflücken;
Dann ward von zarten Händen ich gewunden,
Mit seidnem Band umschlungen und gebunden,
Als Brautkranz sollt’ der Jungfrau Haupt ich schmücken.
Und gern ließ ich ins goldne Haar mich drücken,
Bald war die weiße Stirne grün umwunden. –
Und wie das Haupt den sanften Druck empfunden,
Entstömt den Augen seliges Entzücken...
Doch ach! wie ward der heilige Schwur gebrochen, -
Der harte Mann hat schnöd’ sein Weib verstoßen, -
Sie starb im Elend in des Wahnsinns Kreise.
Der grüne Kranz, er ward zum hoffnungslosen,
Und welkte hin... So hat im Traume leise
Zu mir ein falbes Myrthenreis gesprochen.
.
Es kam der Gärtner, mich als Reis zu pflücken;
Dann ward von zarten Händen ich gewunden,
Mit seidnem Band umschlungen und gebunden,
Als Brautkranz sollt’ der Jungfrau Haupt ich schmücken.
Und gern ließ ich ins goldne Haar mich drücken,
Bald war die weiße Stirne grün umwunden. –
Und wie das Haupt den sanften Druck empfunden,
Entstömt den Augen seliges Entzücken...
Doch ach! wie ward der heilige Schwur gebrochen, -
Der harte Mann hat schnöd’ sein Weib verstoßen, -
Sie starb im Elend in des Wahnsinns Kreise.
Der grüne Kranz, er ward zum hoffnungslosen,
Und welkte hin... So hat im Traume leise
Zu mir ein falbes Myrthenreis gesprochen.
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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.