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Das Element
#1
Das Element

1.


Ringsum gen Himmel wallt die Flammenwand.
Der Erde uraltewiges Element,
das Feuer, das in ihrem Innern brennt,
hat seine Hüter stürmend übermannt.

Nicht eines Einzigen frevlerische Hand
hat es entzündet. Denn das Feuer kennt
Anfang und Ende nicht. Das Leben nennt
bei Namen ihr, sobald ihr es genannt.

Ihr mögt es Haß nun heißen oder Liebe:
es ist des Daseins nie erkannter Kern,
glühend im Mittelpunkt der Weltgeschicke,

die Nabe in dem kreisenden Getriebe;
es leuchtet aus der Mutter Seelenblicke,
und unter andern Sternen steht's als Stern.


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#2
2.

Nicht größer seh ich ihn, wenn seine Hüllen
der Mensch von dem behaarten Leibe streift,
zur Fackel und zur Keule grimmig greift,
um seine Sucht, zu schaden zu erfüllen.

Ich heiß es nur Natur, verschmäh die Tüllen,
die euch das Drahtgestell der Worte steift,
und während ihr verzückt in Träumen schweift,
hör ich das Tier aus Gottes Kinde brüllen.

Vermeinet aber nicht, das ich verdamme,
was ich in eurer Sprache nicht benenne.
Bloß werten kann ich nicht die grause Flamme:

ich schaue sie und staune, hingerissen
von ihrer wilden Schönheit, und bekenne,
nichts von der Unbegreiflichen zu wissen.



.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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