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Edna St.Vincent-Millay: Nuit Blanche
#1
USA 
Edna St.Vincent-Millay
1892 - 1950 USA


Nuit Blanche

I am a shepherd of those sheep
---That climb a wall by night,
One after one, until I sleep,
---Or the black pane goes white.
Because of which I cannot see
---A flock upon a hill,
But doubts come tittering up to me
---That should by day be still.
And childish griefs I have outgrown
---Into my eyes are thrust,
Till my dull tears go dropping down
---Like lead into the dust.



Nuit Blanche


Ich bin die Hüterin der Schafe;
---sie springen über Hürden,
eins nach dem andern, bis ich schlafe,
---bis es tagen würde.
Nun sind sie nicht mehr auszumachen.
---Am Hügel meine Herde.
Die Zweifel kommen, bis ich lache
---und tags beruhigt sein werde.
Dann überfällt mich Kinderkummer
---dem ich entwachsen sei,
bis mir ein Tränentropf, ein dummer,
---zu Boden fällt wie Blei.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#2
Ich bin ein Hüter jedem Schaf,
das nachts zur Decke treckt,
eins um das andre, bis ich schlaf,
bis Dämmern Schwarzglas schreckt,
das jetzt den Hügelblick verwehrt,
auf eine Herde dort,
als Zweifel kichernd sich vermehrt,
- Tags wäre der wohl fort -
wenn Kinderweh, lang abgelegt,
mich jäh zum Weinen zwingt,
dass jeder Tropfen schwer aufschlägt,
wie Blei im Staub versinkt.
Never sigh for a better world it`s already composed, played and told
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#3
Hallo Sneaky,

Wie verstehst du das Eingangsbild?
Für mich ist es ein einfaches Schäfchenzählen, weil LI nicht schlafen kann.
Siehst du Schäfchenwolken, deren Schatten an den Wänden heraufkriechen?
Ich denke, dass die Schatten auch in einer Vollmondnacht nicht klar genug umrissen sind.
Und was meinst du in Zeile 4?

Dämmern Schwarzglas schreckt?

Dämmern ist für mich ein allmählicher Vorgang, nicht geeignet irgendwen zu erschrecken.

Am Ende überzeugt mich der Reim abgelegt/aufschlägt nicht, weil die Betonung an unterschiedlichen Stellen liegt.


Gruß
ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#4
Hallo Zaunkönig,

das mit dem Schäfchenzählen sehe ich schon auch so. Das Li sieht sie an der Wand hochklettern - gedanklich gesehen -. Das LI sieht die, bis es einschläft oder die schwarze (Fenster)Scheibe weiß wird, bis die Dämmerung die Nacht vertreibt. mit dem Reim am Schluss hast du recht, das muss ich noch abändern.

Gruß

Sneaky
Never sigh for a better world it`s already composed, played and told
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#5
Zitat:Das Li sieht sie an der Wand hochklettern

Vielleicht solltest du etwas auf "Steinbock" oder "Gemse" reimen Wink
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#6
Hallo Zaunkönig,

climb ist Ednas Wortwahl. Seltsam ist es schon, dass sie sie an einer Mauer klettern lässt, aber ich hab keine Ahnung, wie Schlaflose ihre Schäfchen zählen, falls die das tun.
Never sigh for a better world it`s already composed, played and told
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#7
Ich habe auch keine Schlafstörungen, aber in Comics etc. wird Schäfchenzählen gerne visualisiert indem man sie über Zäune, Hürden, Mauern springen lässt. Nicht ganz schafgemäß im biologischen Sinn, aber ein solches Mäuerchen sah ich sie hier überspringen.
Vielleicht ist die Zimmerwand auch nur die Projektionsfläche, auf die man sich auch eine Wiese malen kann.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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