Am Ziel

[ZaunköniG]

Am Ziel

Du fliehst mich nicht! Glück ohne Gleichen!
An meinem Herzen ruht dein liebes Haupt!
Hätt'st du den Kuß nur früher doch erlaubt,
So mußte längst die Schwermuth von mir weichen.

O laß mich kosend deine Locken streichen,
Im Aug' dir lesen, daß ich nicht geraubt
Den Frieden dir, wie ich so lang geglaubt;
Nie mehr soll mich die bange Furcht beschleichen!

Bei diesem Kuß, den ich von dir empfangen,
Fühl' ich, daß dir allein die Macht gegeben,
Zu schirmen mich vor einem wilden Leben;

Denn deine Milde macht dich stark und groß —
Du zwingst die Leidenschaft, da schrankenlos
Dich meine heiße Liebe darf umfangen!