29.01.2007, 15:16
Chrysantheme
Im nahen Hain kommt bald das Laub zu Fall;
fast scheint's, daß jeder Halm dem Sommer winkt
und jeder Regenschauer kälter dringt
ins Erdreich. Rostig harren überall
die Gärten aus. Wenn nun der Sonnenball
nach reichem Sommer immer früher sinkt
und rings der Blütenflor von Schwermut trinkt,
hebst du dich, Chrysantheme, gelb und prall.
Die Wärme eines Jahres liegt darin.
In Nebel fallen manche Blüthenthrone,
doch du, die steigend in der Erde fußt
und spät noch blühst, wirst nie die Königin.
Dein leiser Stolz bedarf nicht dieser Krone,
die du gesammelt in dir selber ruhst.
Im nahen Hain kommt bald das Laub zu Fall;
fast scheint's, daß jeder Halm dem Sommer winkt
und jeder Regenschauer kälter dringt
ins Erdreich. Rostig harren überall
die Gärten aus. Wenn nun der Sonnenball
nach reichem Sommer immer früher sinkt
und rings der Blütenflor von Schwermut trinkt,
hebst du dich, Chrysantheme, gelb und prall.
Die Wärme eines Jahres liegt darin.
In Nebel fallen manche Blüthenthrone,
doch du, die steigend in der Erde fußt
und spät noch blühst, wirst nie die Königin.
Dein leiser Stolz bedarf nicht dieser Krone,
die du gesammelt in dir selber ruhst.