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Mein Glaube
#1
Mein Glaube

Wenn ich an Liebe nicht den Glaube hätte,
Zu lastend wäre keine Grabesplatte
Für meinen Leib, in den die erdensatte
Verstörte Seele an der dunklen Stätte

Sich bang verkröche, wie im Mutterbette
Ein ängstlich Kind. – Und wenn im Herbste matt
Von kaltem Baume taumelt Blatt nach Blatt,
Dann ständ ich schaudernd vor dem Weltskelette

Des ungeheuren Tods, des hoffnungslosen.
Ich sähe nur den Kampf bei dem, was lebt,
Und wie ein Sein das andre stets vernichtet.

Wo Liebe ist, erstehn aus Gräbern Rosen,
Was erdgefesselt ist, wird frei und schwebt,
Wo Liebe ist, wird jede Nacht durchlichtet.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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