Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Ein Sonettenkranz
#1
Ein Sonettenkranz
Tönende Weisen, der Liebe gesungen,
Blüten, zum Kranze harmonisch verschlungen.



I.

Wenn sich ein Herz dem Herzen engverbunden,
Welch hohes Glück! In Himmelsregionen,
Ins Paradies, wo ew'ge Götter thronen,
Hebt Liebe den empor zu süßen Stunden,

Der ihre Macht in tiefster Brust empfunden.
Aus Wunderblüten luft'ger Illusionen,
Lichtglanzerfüllt, die herrlichste der Kronen
Wird ihm ums Haupt von Feenhand gewunden.

Er träumt von Glück, von Wonne, nicht zu schildern,
Träumt, daß ihn sanft der weiche Arm umschlinge
Der Liebsten, die ihm liebevoll ergeben.

Gefesselt hält er sie mit gold'nem Ringe,
Er träumt's, und in des Traumes holden Bildern
Gewinnet höhern, neuen Wert das Leben.


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
Zitieren
#2
II.

Gewinnet höhern, neuen Wert das Leben
In Phantasieen nur des Traumes immer?!
Ich hör's und staune d'rob und glaub' es nimmer;
All unser Glück, all unser frohes Streben

Der Nichtigkeit wär's dann ja hingegeben! -
Fürwahr, das war nicht eitlen Traums Geflimmer,
Als wir uns sah'n und lichter Seelen Schimmer
Durchs Auge blitzte bei des Herzens Beben.

Der Wange glühend heißes Übergießen
Wie fühl' ich's noch! Und wie, mir leise drückend
Die Hand, Du sprachst von Deinem reichen Leben,

Von Freud' und Leid, wie war's so herzbeglückend,
Ein Seelen sel'ges Ineinanderfließen,
Ein ziellos frommbefriedetes Ergeben.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste
Forenfarbe auswählen: