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In einsamen Leidenstagen
#1
In einsamen Leidenstagen

An Sie

I.


Wir sind getrennt! Im Frühroth kaum erglommen,
War ja mein Glück auch längst schon im Verbleichen;
Nun mußte gar mein Letztes noch entweichen:
Auch deines Anblicks Trost ist mir genommen.

Die Sonne sieht in ihrem Gehn und Kommen
Von immer gleicher Qual gebeugt mich schleichen,
Und will mir manchen Kranz die Stunde reichen,
Du fehlst mir, du! was mag mir sonst noch frommen?

Dir leb' ich nur und kann dich nimmer missen;
In deiner Hut, beglückt durch deinen Segen,
Da fänd' ich süße Rast in sel'gen Schauern.

So aber muß ich irren schmerzzerrissen,
Und düster weht mir's überall entgegen:
Nie wird sie dein und ewig mußt du trauern!
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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