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Kuh, Emil: Zur Unzeit
#1
Emil Kuh
1828 - 1876


Zur Unzeit

Ein goldner Herbst, der mild den Sommer krönte,
Er schien die Brust mit Frieden zu durchdringen,
Das Herz begann unschuldig auszuklingen,
Was lang in ihm bald wild bald ängstlich tönte.

Doch eh' sich ganz die Seele sanft versöhnte,
Eh' sie vergaß, daß ihr bestimmt zu ringen,
Da wuchsen ihr zum Kampf erneu'te Schwingen,
Der Traum zerfloß, der rings die Welt verschönte.

Die Liebe kam, der wünschevolle Gast,
Der Alles weckt, was schläft, begehrt, was blüht,
Und jedes Glück in dunklen Rahmen faßt.

Ein herber Frühling zieht durch mein Gemüth,
Durch Thränen sieht das Aug' den welken Ast
Anstatt des Waldes, der reich in Farben glüht.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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