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Tränen und Liebe
#1
Tränen und Liebe

In Deinen Blicken glühen noch die Zähren;
Vergebens trocknete die schöne Hand
Die Träne, die in Deinem Auge stand;
In ihrem Tau will sich Dein Blick verklären.

Wie’s mich ergriff, kann’s Dir ein Wort erklären?
War’s Trauer, die die Liebe überwand?
War’s Liebe, die mit Mitleid sich verband?
War’s Liebesglut? Darf sie vom Schmerz sich nähren?

Wer wähnte nicht, sieht er am heitern Morgen
Den Tau der Nacht in Rosen halb verborgen,
Er schimmre nur, ihr höh’ren Reiz zu borgen.

Wohl muss der Gram der Schönheit Reiz vermehren;
Doch hemmt der Liebe heftiges Begehren
Die zarte Scheu, der Träne Recht zu ehren.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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