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Das Jahr der Liebe
#1
Das Jahr der Liebe

Winter


Ich stand am See, mit harten Eiscrystallen
Hatt' ihn bedeckt des rauhen Winters Wüthen,
Schneeflocken, aufgeweht vom Winde, sprühten
Vom Baum und Strauch, auf die sie leicht gefallen.

Und all mein Blut fühlt' ich zum Herzen wallen,
Ich dachte sehnend an die Zeit der Blüthen,
Wo unter grünem Laub die Rosen glühten,
Und süß erklang das Lied der Nachtigallen.

Da naht ein holdes Kind mit Angst und Bangen,
Sie strauchelt, schwankt - das Eis hat kein Erbarmen -
Ich eile hin, sie schnell noch aufzufangen;

Wie fühl' ich gleich mein kaltes Herz erwarmen,
Schon ist gestillt mein Sehnen und Verlangen,
Die schönste Rose liegt in meinen Armen!
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#2
Wie reizend Dank und Schüchternheit sich paaren!
Die höchste Gluth ist auf der Wang' entglommen,
Und kaum vermag ihr Mund, von Angst beklommen,
Des Herzens Dankgefühl zu offenbaren.

Doch auf dem glatten Wege drohn Gefahren,
Mein Arm wird freundlich lächelnd angenommen,
Und bis wir an den sichern Ort gekommen,
Darf ich vor neuem Falle sie bewahren.

Wol mag ich nun des Winters Lob erheben -
Doch bald schon ist der böse Pfad geendet,
Gefahrlos liegt der Weg vor uns und eben.

Noch einen Blick den lächelnd sie mir sendet,
Und meine Rose seh' ich mir entschweben,
Mein Herz mit ihr, sie hat es mir entwendet.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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