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Wie bin ich doch so thöricht und vermessen,
#1
Wie bin ich doch so thöricht und vermessen,
Dass ich die holde Frau zu schmähen wage;
Dass den Verlust des Gutes ich beklage,
Das ich nicht einen Augenblick besessen.

Weil ich geschwiegen gegen Sie - indessen
Der Glückliche mit Ihr lebt sel'ge Tage -
Ist's Recht, dass selbstgeschaffnes Leid ich trage,
Dass nie ich kann Ihr holdes Bild vergessen.

Leb' er beglückt, den Du beglückt, o Süsse,
Lass mich den Kranz aus meinen Schmerzen flechten:
Der stummen Liebe ward der Schmerz zum Lohne.

Leb' Du beglückt, indess ich weinend büsse,
Ich darf ja nicht mit meinem Schicksal rechten;
Den Lorber wind' ich mir zur Dornenkrone.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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