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Humberto de Campos: OS HIPERBÓREOS
#1
Brasilien 
Humberto de Campos
1886 – 1934 Brasilien


OS HIPERBÓREOS

Cabeça erguida, o céu no olhar, que o céu procura,
Baixa o humano caudal, dos desertos de gelo...
Em farrapos, ao sol, derrete-se a brancura
Da neve boreal sobre o ouro do cabelo.

Ulula, e desce; e tudo invade: a atra espessura
Dos bosques entra, a urrar e a uivar. E, uivando, pelo
Continente, a descer, ganha a úmida planura,
E a brenha secular, em sonoro atropelo.

Assustam-se os chacais pelas selvas serenas.
A turba ulula, o druida canta, enchendo os ares.
Entre os uivos dos cães e o grunhido das renas...

Escutando o tropel, rincha o poldro, e galopa.
Derrama-se, a rugir, das geleiras polares,
A semente feraz dos Bárbaros, na Europa...



Die Hyperboräer


Schau auf, willst du die Himmelswelt entdecken,
den Menschen einsam, Landschaften aus Eis;
Schneeflocken und die hellen Sonnenflecken
in goldnem Haar von weißem Wind umkreist.

Und durch all dieses dringt der Ruf der Eulen;
Ein Heulen hallt durch jeden Wald. Ihr Rufen
hängt überm Kontinent: Die Ebnen heulen
und aus dem Dickicht Trappellaut von Hufen,

denn Wölfe ziehn vorm lichten Wald entlang
und Eule gleicht auch der Druidensang.
Die Hunde heulen, Rentierbrunft von fern...

Dicht bei der Gruppe galoppiern die jungen
und brüllen vor polaren Gletscherzungen...
Ja, - diese Wildnis ist Europas Kern.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#2
Das Gedicht gefällt mir sehr. Da ich kein Portugiesisch verstehe, kann ich es aber nicht beurteilen. Es ist doch erstaunlich, wie für einen Brasilianer der kalte Norden Europas genauso "exotische" Gefühle und Anschauungen freisetzt, wie die Tropen Brasiliens sie etwa bei einem Mitteleuropäer frei setzen würden! WAT DEM EHNEN SIN UHL IS DEM ANNERN SIN NACHTIGAL .. so sagt der Niedersachse wohl dazu. Das Thema Wölfe ist ja im Moment wieder aktuell. Von daher liest man das Gedicht auch etwas weniger nur sentimental und denkt vielleicht auch mal daran, daß die eignen Gasheizung im anstehenden Winter mit Putins Erdgas beliefert werden muss. Vielleicht gehen wir wirklich hyperboreischen Zeiten entgegen.

Leicht fröstelnd

Josef
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#3
Hallo Josef,

Da der Autor selbst Europäischer Abstammung sein dürfte, (wahrscheinlich portugiesisch) hat er vermutlich auch ein differenzierteres Bild von Europa, als der normale Europäer von Südamerika. Ich glaube nicht, dass er die arktischen Landschaften als typisch angesehen hat oder den Kern als geografische Mitte. Es ist wohl eher der Mythos der Urheimat, die bei Kelten und Germanen damals noch in Skandinavien verortet wurden und bei der Völkerwanderung bis an die Krim, nach Portugal und im Fall der Wandalen sogar nach Nordafrika kamen. Es ist auch ein Gegenentwurf zur ewigen Berufung auf Griechen und Römer, wenn es um die kulturellen Wurzeln Europas geht. Er hat Recht, wenn man bedenkt, das deren Kultur im Grunde nicht sehr europäisch war, sondern mediterran von Ägypten und Babylon beeinflußt war, auch von Hebräern, Phöniziern und Persern.

Gruß

ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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