Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Nähe und Ferne
#1
Nähe und Ferne

Nicht in vergangne, nicht in künftge Ferne
Zieht Sehnsucht Dich und hoffendes Verlangen;
Nur an der Gegenwart liebst Du zu hangen
Und greifst das Leben so im innern Kerne.

O diesem Beyspiel folgt' ich nur zu gerne
Und hielte Deine Gegenwart umfangen;
Doch, kaum erschienen, bist Du mir vergangen
Und lässest mich allein in jener Ferne:

So leb' ich im Erinnern nur und Hoffen,
Von Dir getrennt, ein einsam Dämmrungsleben,
Des vollen Tages sehnsuchtsvoll gewärtig;

Ja ewig bliebe mir der Himmel offen,
Der reine Tag im goldnen Lichte schweben -
Wärst Du, o Sonne, nur mir gegenwärtig!
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste
Forenfarbe auswählen: