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Johan van Brosterhuysen: Aen Heere Constantijn Huighens
#1
Niederlande 
Johan van Brosterhuysen
1596 oder 1598 – 1650 Niederlande


Kost ick, ick maect een fluijt van d'uijtgesoopen schoncken
Waer op ick speeld' v loff met vingers wis en rap,
Ghij geesten die v Naem set tegen d'eewen schrap,
En al wat haest sal sijn in Lethes vloet versoncken.

Maer 'kheb noijt (dat jck weet) uijt d'Heijnstebron gedroncken,
Dit dicht jck door een swier vant sinneroerend sap
Vws werckelijcken dichts beweecht: wat vrijerschap,
Hoe luij en souw daer door in ijver niet ontfoncken?

Doch ijver isser maer te speuren in mijn dicht,
Dat noch op weetenschap, noch const is affgericht.
Dies niet op loff van Ziele-slepend' eele Reden;

Singt selver uwen Loff Hooftdichters van ons Lant,
Soo neurij' ick u nae en houw soo wat den Trant
Van v geleerde Rym en welbeleijde reeden.



An Herrn Constantijn Huighens

Kost ich, ich machte eine Flöte aus den Pranken,
auf der ich spielte: Meine Finger liefen arg
um deinen Geist zu rufen, setzte diesen stark
entgegen allem, was in Lethes Flut versunken.

Doch habe ich nicht aus dem Weisheitsborn getrunken:
ich dichte durch den Schluck vom sinnerührend saft
aus wirklichem Gedicht bewegt: Welch Freierschaft,
sei sie auch satt und träg, wird dabei nicht entfunken?

So lege ich wohl spürbar Eifer ins Gedicht,
das nicht auf Wissenschaft und nicht auf Kunst gericht'
und nicht auf Lob, das mir nur seelenschläfernd gilt.

Als Hofpoet ist dir das Land zu loben Ziel.
So trällere ich nach dem Schlag von deinem Stil,
deinem gelehrten Reim und wohlgesetzten Bild.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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