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Schaiden und Lieb unsterblich
#1
Schaiden und Lieb unsterblich

Muß es geschaiden sein? Ist dises dan die stund,
Die stund, ach nein, die wund, die uns will haben schaiden?
Wie! schaiden muß ich dan? Ach nein, ich muß verschaiden,
Dan ja zu groß mein schmertz, und zu tieff meine wund.

Zwar nicht mein aigen laid, sondern, mein Rosenmund
(Mund, dessen süsse küß mein hertz gantz götlich waiden)
Dein seuftzen, weinen, klag mich zu dem tod beschaiden,
Und machen deinen tod mir, meinen tod dir, kund.

So laß mich nu von dir, thu du von mir, empfangen
Den letzten letzin-kuß. O süsser tod! Ach nein,
O newe lebens-krafft, die wir zu gleich erlangen!

Dan meine sehl in dich, in mich dein sehlelein
(Verwechßlend) haben sich durch disen kuß vergangen,
Daß unser tod und lieb nu muß unsterblich sein.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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