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Am frühen Morgen ist mein erstes Sinnen
#1
Am frühen Morgen ist mein erstes Sinnen:
Werd' ich wohl heut die Vielgeliebte schauen?
Und schmeichelnd giebt mir Hoffnung das Vertrauen:
Du wirst, du wirst den süssen Lohn gewinnen.

Doch wie die Stunden nach und nach verrinnen,
Fasst Zweifel mich und Furcht und banges Grauen;
Am Fluss, im Walde streif' ich, auf den Auen,
Rastlos umher, als jagten mich Erinnen.

Und wie ein Reh, das vor des Jägers Pfeile
Voll Schrecken flieht und endlich, vor Ermatten,
Getödtet fast, hinsinkt in seiner Höhle:

So kehr' ich Abends, nach vergebner Eile,
In meiner Hütte freudenleere Schatten
Mit müdem Leib und mit zerrissner Seele.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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