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Auff eine Zweiffelhafftigkeit sonder Hoffnung
#1
Auff eine Zweiffelhafftigkeit sonder Hoffnung

Ich weis nicht/ der ich bin mit Höllen-angst umbgeben/
Ob Leben/ oder Todt/ mir mag erwünschter seyn?
Dann leb' ich/ wird zu gros/ zu kräfftig meine Pein/
Und sterb' ich/ kan ich doch nicht mehr nach dieser streben/

Nach der/ umb die ich mir erwünsche dieses Leben.
Was frommet dann der Todt? Nur daß man büsset ein
Die Hoffnung/ die sonst viel verrichtet in gemein
Das Leben? da doch ich muß stets im Tode schweben.

O zweiffelhaffter Stand! Ach wie ein harter Streit!
Dardurch mein Marterthumb/ und tieffes Hertze-leid
Durch Leben/ noch durch Todt/ nicht kan zur Endschafft kommen;

Wo nicht die Sylvia mir wieder gibt das Hertz/
Entbürdet mich der Quaal/ verzuckert mir den Schmertz/
Darzu mir noch zur Zeit das Hoffen gantz benommen.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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