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Sonette nach aufgegebenem Endreim
Aus Schreibwerkstätten oder Autorenkreisen kennt ihr vielleicht "Klappentexte" oder andere Sprachspiele,
bei denen auf Vorgaben eines Mitschreibers geantwortet wird.
Unter Sonettdichtern gab es seit der Romantik eine nette linguistische Logelei:
Die Sonette nach aufgegebenem Endreim. Dabei legt ein Teilnehmer die Endreime fest, und der/die anderen
Autoren müssen versuchen die Zeilen möglichst sinnvoll und formgerecht zu füllen.
Ware das auch ein Spielchen für unser Forum?
Ich stelle mal die erste Aufgabe;
Wer sie löst gibt die nächsten Reime vor:
werfen
Leute
erneute
Kerfen
Nerven
Meute
Beute
schärfen
soll
Brast
Holk
toll
fast
Volk
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Na denn Leinen los.
Ich werde sicher nicht das Handtuch werfen,
nur weil ein Haufen stockbornierter Leute,
nicht an die erste Fahrt glaubt, die erneute.
Schönwettersegler, Landratten und Kerfen,
sie haben nur für kleine Träume Nerven.
Soll Sie doch kläffen, diese ganze Meute,
das sei nur Quatsch, und ich des Wahnsinns Beute,
ich fahre los, trotz ihrem Krallenschärfen.
Das Schiff wird alles tragen, was es soll,
Papyrus hält, das macht mir keinen Brast,
die Ra ist hochseetauglich, keine Holk.
Das Seglerfieber brennt in mir wie toll
denk ich an „Leinen los“ und mir ist fast
als wär` am Bug ein Kopf vom Drachenvolk.
Und die neuen Reime:
Pforte
schreitet
weitet
Worte
Orte
streitet
reitet
Sorte
Schritt,
beginnt,
tritt.
spinnt
mit
sinnt
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29.01.2007, 13:08
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27.05.2011, 21:39 von ZaunköniG.)
Alte Heimat
Man sieht ihn jeden Abend an der Pforte;
Er steht dort stumm, nur in Gedanken schreitet
er durch den Rosengarten und es weitet
sich ihm die Zeit. Beredt, doch ohne Worte
durchspürt er jeden Stein, vertraute Orte,
jedoch die Gegenwart ihm widerstreitet.
Ein kleiner Junge auf dem Besen reitet
das sind die Kinderspiele alter Sorte.
Auch heut verweigert er sich einem Schritt,
da Wehmut in ihm aufsteigt. Schon beginnt
die Dämmerung. Was ihm entgegentritt
bleibt unnahbar, wie hinter Glas. "Der spinnt"
ruft ihm ein Kind nach, andre lachen mit,
denn zu hermetisch wirkt er, wenn er sinnt.
Und gleich die neue Aufgabe hinterher:
korupt
Herbst
gerbst
entpuppt
schuppt
erbst
färbst
wuppt
Schwan
wirke
Bahn
Kirke
Ahn
Birke
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Nimues Klage
Geliebter Merlin, heiße nicht korrupt
mein Trachten, lang schon führt der Herbst
dir deine Hände und mit Leichtsinn gerbst
du Wirken, das als Torheit sich entpuppt.
Du lehrtest mich die Schlangenkraft - sie schuppt
mir mein Korsett, befreit mich. Doch nun erbst
du mich in meiner vollen Kraft. Du färbst
ja selbst dein Schicksal, sieh, wie es dich wuppt!
Entfaltet der herangereifte Schwan
nicht seine Schwingen? Ungestüm, als wirke
die Macht entzügelnd, warf sie aus der Bahn
nur jene, die sie falsch gebrauchten. Kirke
verführte nicht - der Held ist selbst sein Ahn,
auch in Brocéliande bei der Birke.
© Friedrich 2006
hier die Reimwörter fürs nächste Sonett:
flugs
Köder
schnöder
Jux
Krux
öder
spröder
schluck’s
rüde
bohrt
hundemüde
verschmort
Etüde
rumort
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Frühstücksreim
Wie, schnappen sollt ich flugs
Den hingeworfnen Köder?
Das klingt für mich noch schnöder
Als bloßer Alltagsjux.
Zum Teufel mit der Krux!
Ja, geht es denn noch öder?
Die Kehle wird zwar spröder - -
Na, gib schon her! Ich schlucks!
Und nennt ihr mich auch rüde -
Ich bin nun mal verbohrt.
Und dabei hundemüde...
Mir wurd das Hirn verschmort.
Und nicht nur als Etüde!
Mein Darm ists, der rumort...
hier sind meine Vorschläge:
Enzian
steigt
verneigt
Wahn
geigt
Bahn
Hahn
schweigt
Gasse
heizt
Terrasse
geizt
Grimasse
reizt
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Ein Mann aus Innsbruck trachtet nach dem Enzian,
weshalb er mühsam ins Gebirge steigt.
Er weiß, im Norden irgendwo verneigt
man sich vor solcherlei alpinem Wahn.
Er keucht bergan, indes der Föhnsturm geigt.
So früh am Morgen gondelt keine Bahn.
So früh kräht nicht einmal der erste Hahn.
Das brave Durchschnittsvolk, es schläft und schweigt.
Erst Stunden später regt sichs in der Gasse
und auf den Plätzen, die die Sonne heizt.
Da sitzt der Mann verklärt auf der Terrasse
des Berghotels, das nicht mit Schnäpsen geizt.
Was hat er denn? Was soll nur die Grimasse?
Der Enzian ists, der den Gaumen reizt.
Ob man meinem Vorschlag das alpine Getränk noch anmerkt?
Bitte sehr:
Komet
Seide
beide
verdreht
fleht
Heide
Geschmeide
Beet
wieder
Tyrann
bieder
kann
Lieder
Bann
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Die Prophezeiung
Den Weg der Prophezeiung zeigt mir der Komet,
sein Leuchten färbt die Nacht in gelbe Seide.
Ihm folgend treffe ich die Majestäten beide,
der Schweifstern hat auch ihren Sinn verdreht.
Im Traum wurd ich von Engeln angefleht,
zu gehen durch Ägyptens Wüstenheide.
Als Gaben bringe ich dem Heiland kein Geschmeide,
nur was als Bestes wuchs auf seines Vaters Beet.
Die Engel sagten, Frieden kehrt bald wieder,
wo Liebe herrscht, gedeiht auf Dauer kein Tyrann,
beschämt wird er und fügt sich brav und bieder,
folgt dem, der neu geboren uns erlösen kann.
Und jetzt verstehe ich den Text der alten Lieder,
so zieht mich der Komet in seinen Bann.
Meine
Reimvorschläge sind:
-reichen
Hast
Last
gleichen
weichen
fasst
Rast
Leichen
droh'
wachen
roh
lachen
froh
Sachen
Mal sehen was daraus wird. Viel Spass.
LG Uli
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Danke Uli, das ist genau mein Thema!
das sollte aber niemanden vom selber dichten abhalten...
Helferlein
Wie liebe ich die Schmerzensreichen,
die ständig jammern und voll Hast
die Menschen nerven. Ihre Last
beschwert den Erdball ohnegleichen.
Sie schleichen ran, dein Herz zu weichen -
und ehe du den Sinn erfasst,
kleben sie fest - und ohne Rast
gehn sie so über zwei, drei Leichen.
Ich schreck sie ab, indem ich droh:
"Hau ab! Sonst gibts ein bös Erwachen!
Ich bin nicht mutig, aber roh!"
Und wenn sie dann ganz höllisch lachen:
"Mein Helferlein, du machst mich froh!" -
ruf ich: "Was machste nur für Sachen...."
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Hehe, knapp zu spät angekommen. Den letzten Reim bitte ich zu verzeihen, vor allem die Nordländer
sind gemeint
Du willst dein Ziel so schnell es geht erreichen,
und setzt die Segel, alle die du hast.
Das Schiff ist gut getrimmt, mit dem Ballast
da lässt es sich mit einem Schwan vergleichen.
Man kann auf See nicht jedem Sturm ausweichen
darum hast du dein Testament verfasst,
zur rechten Zeit, heut endet deine Rast,
du musst aufs Meer, wenns sein muss über Leichen.
Ob dir auch ein Hanseflotte droh'
du kennst den Sund, und deine Seemannswachen
sind Friesenschädel, stinkend, herb und roh
doch werden sie selbst Beelzebub verlachen.
Bist allen Feind, nur deinem Herrgott froh
Bist Störttebeck, wie se im Nordland sachen.
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Bevor es weitergeht, schnell noch eine dritte Fassung:
Fernsehabend
Man sieht ihn – schemenhaft – den Umschlag reichen.
Der andre nickt, entfernt sich ohne Hast.
Im Finstern schleichen zwei mit einer Last.
Es schüttet. Ein Gewitter ohnegleichen.
Dann graut der Tag. Die letzten Nebel weichen.
Des Chefinspektors scharfer Blick erfaßt
den Tatort, eine kleine Autorast.
Soweit, so gut. Wo aber sind die Leichen?
Laut Zeugen sagte der mit Bart: „Ich droh
nicht gern, doch morgen wirst du nicht erwachen.“
Ja – zugegeben, das klang ziemlich roh.
Mir aber reichts. Ich höre lieber lachen
und schalte um. Es dudelt falsch und froh.
Der „Stadel“ ists. Wer liebt nicht solche Sachen?
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nun ein paar Neuvorschläge:
Parabel
-wand
-stand
Vokabel
Land
passabel
Gabel
Strand
Schrei
offen
einerlei
hoffen
Zauberei
-troffen
Grüßchen
cameleon
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29.01.2007, 15:12
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29.06.2014, 12:00 von ZaunköniG.)
Das neue Schuljahr
Ob's 'ne Hyperbel ist oder Parabel?
Das sind für mich nur Kurven auf der Leinwand.
Na klasse, das ist ja ein toller Einstand!
In Mathe gleich ne weitere Vokabel.
Mir bleibt der Dreisatz unbekanntes Land,
Naja, Geschichte ist noch ganz passabel,
da bleibt noch mancher Brocken auf der Gabel.
Auch Geo geht, ich kenne manchen Strand,
zum Beispiel Ibiza, der letzte Schrei!
Für andre Länder bin ich immer offen,
doch dieses triste Zahleneinerlei...
Für's Abi kann ich nur auf Gnade hoffen.
Auch meinen Eltern bleibt das Zauberei;
Solln sie mir helfen, schaun sie nur betroffen...
Und gleich die neuen Reime hinterher:
Libretto
Chateau
Bureau
Netto
Ghetto
Plateau
Niveau
Stiletto
taktisch
betört
faktisch
gehört
Backfisch
Flirt
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Moderne Oper
Stiletto – der vom Film – schrieb das Libretto.
Der erste Akt, in Frankreich, zeigt uns ein Chateau.
Dort hat der Börsenmulti sein Büro.
Was er verdient? Ich weiß nicht. Aber netto.
Der arme Reiche fühlt sich wie im Ghetto.
Dann Szenenwechsel. Ein Gebirgsplateau.
Da singt ein Bauerngirl mit Niveau
und wird begleitet von der Band Stiletto.
Der Multi, börsenmüde, kommt nun taktisch
gerade recht und ist vom Girl betört.
Man steuert auf ein Happyend zu, faktisch.
Doch gibt’s Verwicklungen, wie sichs gehört.
Der Mann verarmt und lebt von Bier und Backfisch.
Das führt zu Streit - war alles nur ein Flirt?
Die neuen Vorschläge:
Salat
spülen
Mühlen
Konzentrat
naht
kühlen
wühlen
Quadrat
Reise
staunt
weise
gelaunt
Speise
raunt
LG-DQ
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Zuviel an Eisbein und an Krautsalat
muss man mit ein paar Körnchen runterspülen,
ansonsten gammelt in des Magens Mühlen
das aufgebläht gestockte Konzentrat.
Oh wie sie einen zwickt die Hosennaht,
durchs Gürtelöffnen könnt man sich verkühlen,
geschlossen spürt man`s in Gedärmen wühlen,
kurz: die Verdrießlichkeit steigt im Quadrat.
Doch spürt man erst den Korn auf seiner Reise
da lockert sich das Ganze auf, man staunt
wie nach zwei Gläschen wunderbarerweise
die Welt sich wandelt. Man bleibt gut gelaunt.
Eisbein und Sauerkraut sind eine Götterspeise,
"Trink Korn bei Blähungen", wird leis geraunt.
Hier die neue Aufgabe
Wein
Kind
geschwind
sein
nein
sind
wind
schein
Glas
Tief
blaß
Rief
Aß
schlief
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Siehste, da haste den Salat!
Es hilft auch nicht, den Mund zu spülen.
Das Müsli kam nicht aus den Mühlen -
Es war ein Bayer-Konzentrat.
Und wenn der nächste Frühling naht,
Kannst du die offnen Wunden kühlen.
Du wirst in grauer Asche wühlen
Und findest nie dein Planquadrat.
Naht dann das Ende deiner Reise,
Von Profis laienhaft bestaunt,
Bist du der einzige, der weise
Herumhüpft, scheinbar gutgelaunt.
Du lobst die Köstlichkeit der Speise,
Obwohl die Welt dagegen raunt.
© Karin Rohner
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Späte Stunde
Der Herbst verglüht. Man sitzt beim dunklen Wein
und denkt: war ich nicht gestern noch ein Kind?
Wie fliegt das Jahr, wie fliegt die Zeit geschwind.
Schon morgen kann der Weg zu Ende sein.
Doch heute soll uns das nicht kümmern , nein.
Komm her und freu dich, daß wir beide sind.
Komm her und spüre auf der Haut den Wind
und letzte Wärme aus dem späten Schein.
Noch einmal heben wir das volle Glas
und schauen uns ins Auge, lang und tief.
Was ist? Was zitterst du? Was wirst du blaß?
War da die ferne Stimme, die uns rief?
Spielt da der Zeitenspieler schon sein Aß?
Singt uns zum Schlaf ein Gott, der lange schlief?
Hier die neuen:
Torte
schaut
baut
Pforte
laut
Eskorte
verdorrte
Kraut
Seife
fest
Pfeife
Rest
Reife
läßt
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Das Jahr klingt aus, ich trinke neuen Wein
ein Beaujolais, so wie ein kleines Kind
das bester Laune ist, leicht und geschwind,
so sollten alle Dinge immer sein.
Er bleibt nicht lange jung und spritzig, nein
das Altern ist nicht gut für ihn, da sind
die schweren Tropfen besser, er ist Wind
von diesem Herbst, gesüßt mit Sonnenschein.
Er funkelt wie Ballasrubin im Glas,
mit seiner Botschaft, trink mich, trinke tief,
schon will der Winter kommen, kalt und blaß.
In jedem Schluck ist Sommer, der mich rief,
in dem ich Erdbeeren und Trauben aß,
der leis gegangen ist, als ich noch schlief.
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29.01.2007, 16:29
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12.12.2009, 11:31 von ZaunköniG.)
Das Date
Mein lieber Schwan, war das ne geile Torte,
und in der Tat: hat die mich angeschaut!
Nicht dick, nicht dürr, im rechten Maß gebaut,
Na selbstverfreilich halt' ich ihr die Pforte.
Beredt dankt mir ihr Blick, doch ohne Laut
geht sie hindurch. Ich geb ihr die Eskorte.
Wir rauchen eine, aber das verdorrte,
vermutlich selber angebaute Kraut
kratzt kräftig, dafür schmeckt der Wein nach Seife.
Und bald setzt sich bei mir der Eindruck fest,
Vielleicht verklärt sie nur die wasserpfeife.
Doch dieser Wein darauf gibt mir den Rest.
So führt die Schönheit endlich doch zur Reife,
daß man auch manche Lockung fahren läßt.
Und weiter gehts:
Sieb
Leoniden
sieden
Equipe
Trieb
Frieden
Danaiden
Hieb
ihn
koche
Spleen
loche
geliehn
Epoche
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Weißer Tee
Wenn ich des morgens blinzle durch mein Feinhaarsieb,
seh hinterm Nordlicht ich, gleich links der Leoniden,
den alten Wassermann in Perseus Bannkreis sieden -
und Schlangenträger bilden singende Equipe.
Am Hinterdeck läuft der versternte Mondabtrieb,
gebratne Fische atmen süßen Abendfrieden.
Wer bläst da Alphorn auf den blanken Danaiden?
Ein jeder Ton haut drauf, als wärs ein Einhornhieb.
Klingt es berechnend, wenn ich raune, ja, ich liebe ihn,
den Eridanus, dass er grünen Tee mir koche?
Seht, nicht nur Kaffeetrinker haben einen Spleen!
Wenn ich die Welt so durch mein Plastikteesieb loche,
ist jeder neue Tag verklärt - doch da er nur geliehn,
starte ich morgen früh die Weiße-Tee-Epoche.
© Karin Rohner
auf ein Neues
Brücke
schifft
trifft
Mücke
Stücke
Gift
kifft
Perücke
dürste
fangen
Würste
bangen
Bürste
drangen
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Abendliche Floßfahrt
Die Lücke fällt ihm auf in einer Brücke,
dem Flößer, der auf flachem Flusse schifft.
Das reimt sich, denkt er lächelnd. Doch da trifft
ihn brennend heiß der Stich von einer Mücke.
„Ha!“ schreit er auf. „Ich reiße dich in Stücke!
Was impfst du voller Tücke mich mit Gift?
Bist du denn ganz bescheuert und bekifft?
Warum, sag, stichst du mich in die Perücke?“
Die Mücke kichert. „Weil ich eben dürste.
Und wenn du nicht imstand bist, mich zu fangen,
dann, lieber Freund, gehörst du in die Würste.“
Und wie ging’s weiter? Ja, das läßt uns bangen.
Der Flößer kratzt wohl fluchend seine Bürste,
in die noch viele, viele Stiche drangen...
Auf zur nächsten Runde!
Heiterkeit
Schollen
grollen
Megabyte
tollen
schneit
eingeweiht
rollen
Amulett
Meister
Fett
Kleister
hätt'
Geister
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30.01.2007, 14:42
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 30.01.2007, 14:43 von Friedrich.)
Aus aktuellem Anlass, ein "ernstes" Thema:
Die Postkastenoptimierung.
oder
Der schlaue Postfuchs. Eine Spezies Austriaca?
Zugeeignet allen noch schlaueren Füchsen
Versuch es nüchtern und mit Heiterkeit
zu sehen - auch wenn du nichts siehst! Verschollen
sind sie! Na, und? Wer wird da lange grollen?
Na bitte, wären es drei Megabyte,
doch die drei Kilobyte? In einer tollen
und sehenswerten - pssst! - ja, angeschneit
bei Nacht und Nebel kam sie (eingeweiht
in diese Sache war nur ich), ins Rollen
gebracht - du weißt schon. Punkt. Mein Amulett
war diesbezüglich viel zu schwach. Den Meister
fand ich in dir! Geh, siehst du nicht wie fett
sie wird, die Dividende? Scheibenkleister!
Tatsächlich, du bist wirklich blind! Fast hätt'
ich's ja vergessen! Riefst doch selbst die Geister!
© Friedrich, am Tag als "sein" Postkasten verschwand Anno Domini 2006
Und hier - wie versprochen - nicht bei Nacht und Nebel, meine "Ungereimtheiten":
Optima
bagatellisieren
nivellieren
Ultima
gieren
Maxima
Serenissima
Vieren
fit
schlanken
Ritt
Schranken
tritt
zanken
Viel Spass beim Sonettieren wünscht
Friedrich
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Perfektionismus kennt nur Optima,
wird nichts und niemals bagatellisieren,
mal eine Fünf nach grade nivellieren,
sein Konto ist gedeckt an Ultima.
So leben heißt niemals nach Leben gieren,
kein Kind zu sein der Mater Maxima,
auf Knien rechnen - tanzt die Serenissima
im Karneval - vor staubigen Brevieren.
Da bin ich lieber rundlich rundum fit,
als einer von den magersüchtig Schlanken,
ich hab trotzdem Galopp für manchen Ritt
und einen Hopser für die meisten Schranken.
Wer Marschmusik mag zum exakten Tritt,
der wird nie lieben, noch wie Spatzen zanken.
blind
war
klar
sind
rind
rar
gefahr
wind
hund
sprang
gesund
gang
rund
lang
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30.01.2007, 19:58
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12.12.2009, 11:33 von ZaunköniG.)
Wahre Freundschaft
Wie heißt es treffend? Liebe macht uns blind!
Wenn daran nur ein Körnchen Wahrheit war,
so sei getrost; ich sehe wieder klar,
seitdem wir zwei nicht mehr zusammen sind.
Ich geb's ja zu; Was war ich für ein Rind!
Nun ist wohl diese Spezies nicht so rar,
doch gibt man unnötig sich in Gefahr,
so bringt dich schnell zu Fall ein leichter Wind.
Der wahre Freund des Menschen ist der Hund.
Wenn auch mein Herz für dich einst höher sprang,
so läßt der Hund mein Menschenherz gesund,
bleibt mir zur Seite gern auf jedem Gang.
Der Weg ist unser Ziel auf jedem Rund
und wahre Freundschaft hält ein Leben lang.
und die nächsten Reime:
Ticker
Gunst
Kunst
Kicker
dicker
Dunst
verhunzt
verklicker
Hickhack
nackig
zickzack
backig
Flikflak
zackig
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"Der Dax wächst kräftig" summt der Börsenticker,
die Wirtschaft brummt, Fortunas Gunst
lockt Doofe an, da ist es keine Kunst,
an Geld zu kommen. Ob nun Chelsea`s Kicker,
ob Telefonlizenzen, immer dicker
macht bunte Werbung mächtig Dunst .
Wie man am schnellsten Geld verhunzt,
lernt man ganz nebenbei. Nur ein Verklicker...
Die Kunden machen ganz schön Hickhack
um 50 Mios, das zahlt man doch nackig
wie Peanuts, macht doch kaum nen Zickzack
im Kurs, wir sind stabil und apfelbackig.
Hat man schon Geld bleibt man bei diesem Flikflak
ein Flick, die Flak trifft andre und das zackig.
Hier gehts weiter:
läuten
Flügen
Zügen
weiten
Garten
schicken
rücken
Fahrten
zittern
Zweigen
Gittern
reigen
verwittern
neigen
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Zuhause
Den Sommer hör ich grad von Ferne läuten,
schon streben ungezählte Scharen hin zu Flügen
und lassen sich in drangsalvollen Zügen
die Augen und die Ohren schmerzvoll weiten.
Ich aber neige zum Verweilen in dem Garten,
bin dankbar für die Post, die sie mir schicken
und muss nicht meine Liege weiter rücken;
brech nur in Träumen auf zu großen Fahrten.
Während am Mittelmeer die Insulaner zittern,
bricht durchs Geäst der Linde in den Zweigen
und fängt sich an den alten rostgen Gittern
das Sonnenlicht. Es tanzt in wildem Reigen,
noch ehe unsere Tage hier verwittern,
das Blumenvolk, vor dem wir uns verneigen.
Die neuen Reime:
Puppen
malen
stahlen
Gruppen
Schuppen
Zahlen
aalen
Kuppen
Spiele
räumen
viele
Träumen
Ziele
schäumen
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04.02.2007, 16:45
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 05.02.2007, 21:39 von Sneaky.)
Nicks
Ich seh sie tanzen wie soviele Puppen
denen die Spieler bunte Kleider malen.
Da sind die, die sich in den Spiegel stahlen
alleine oder in konformen Gruppen.
Sie werfen Häute ab, bizarre Schuppen
aus Hieroglyphen, Bildern, Zahlen
die sich in Spuren ferner Sonnen aalen
umringt von schleierhaften, glatten Kuppen.
So vielfältig wie Menschen sind die Spiele
in dem Konstrukt aus unbegrenzten Räumen.
Die Namen sind nur Schall und Rauch, soviele
Ideen auch darin sind. Wenn sie träumen,
schaukeln sie lautlos, lidlos, ohne Ziele,
Verpackungschips aus Polyesterschäumen. Hallo Leute,
hätte jemand Lust, mir die Endreime abzunehmen? Ich krieg nix zusammen, sorry.
Sneaky
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Also, wenn sich niemand anderes meldet, mach ich es. Ihr habt ja auch alle schon so oft, weil ihr so fleißig wart.
Nun also auf ein Neues:
Schilder
Ferne
gerne
Bilder
wilder
Herne
Sterne
milder
Buchen
weben
Kuchen
suchen
streben
leben.
Besuch mich auf meiner website. Ich freu mich.
Margret
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Sie werfen Farbenbomben auf Ortsschilder,
denn ihre Sinne sehnen größ're Ferne
sie haben Ferien weit der Heimat gerne;
In ihren Köpfen lang gemalte Bilder.
Die Nächte, die da kommen, werden wilder
als noch die Tage im vertrauten Herne
der Himmel ist verrückt vor lauter Sterne
die Luft in dunklen Stunden nimmer milder.
Und zwischen Lärm und Tanz die stillen Buchen
in Gras und Sträuchern Spinnentiere weben:
Ein jeder will ein Stück von diesem Kuchen,
die Freiheit kosten und nicht länger suchen -
Warum? Wonach? Vielleicht? - nur immer streben;
Steht auf! Kommt mit! Und lasst uns einfach leben!
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Abseits der grauen Straße nagen Schilder
am Kaugummigefühl von steter Ferne.
So zwei drei Stunden sinds noch gut und gerne,
am Horizont türmen sich Wolkenbilder.
Das eine jagt das nächste immer wilder
man könnte glauben, dass der alte Herne
zur wilden Jagd bläst auf die letzten Sterne.
Dann hagelt`s dicke Brocken. Nein, kein milder
Frühlingsregen fällt aufs Land. Geh buchen,
nach dort, wo sie in Drinks die Sonne weben,
Tequila, Salz, ein Stück Kakteenkuchen.
Dort kann mich gern im Mondschein mal besuchen,
die Straße, der Erfolg, all das Bestreben
nach etwas was wir suchen und nicht leben.
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Hier die neuen Endreime
keimen
alten
Falten
Reimen
leimen
halten
kalten
Heimen
Augen
spritzen
saugen
sitzen
taugen
schwitzen.
Viel Spaß LG
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sneaky schrieb:Abseits der grauen Straße nagen Schilder
am Kaugummigefühl von steter Ferne.
So zwei drei Stunden sinds noch gut und gerne,
am Horizont türmen sich Wolkenbilder.
Das eine jagt das nächste immer wilder
man könnte glauben, dass der alte Herne
zur wilden Jagd bläst auf die letzten Sterne.
Dann hagelt`s dicke Brocken. Nein, kein milder
Frühlingsregen fällt aufs Land. Geh buchen,
nach dort, wo sie in Drinks die Sonne weben,
Tequila, Salz, ein Stück Kakteenkuchen.
Dort kann mich gern im Mondschein mal besuchen,
die Straße, der Erfolg, all das Bestreben
nach etwas was wir suchen und nicht leben.
Hej, sneaky, besonders gut gefällt mir Herne, wer hätte gedacht, dieses Wort so umzusetzen. Gratuliere.
Liebe Grüße
Margret
Besuch mich auf meiner website. Ich freu mich.
Margret
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Hallo Margret,
freut mich, dass dir Herne gefällt. Ich muss gestehen, mir waren die Legenden näher als die Städtekunde, als ich das Wort las. An die Stadt hat mich erst Alis Gedicht wieder erinnert.
Sneaky
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Herzsonett
Wenn tief im Herzen dir die Verse keimen,
und dir der Sinn steht nach den schönen, alten
Sonetten, wirft dein Kleinhirn Falten -
und du versinkst in einem Wust aus Reimen.
Mich wirst du nicht mit deinen hehren Worten leimen.
Du solltest dich viel lieber an die Weisheit halten,
dass auch Gefühle unter stetem Druck erkalten -
und meistens enden sie in Wolkenkuckucksheimen.
Drum streu nicht länger weißen Sand mir in die Augen!
Sonst muss ich dir ein wenig Valium spritzen.
Statt mich an deinen Lippen festzusaugen,
bleib ich ganz ruhig hier am Rechner sitzen.
Weil deine Schwüre nur für ein-zwei Stunden taugen,
bringt mich dein Herzsonett auch nicht ins Schwitzen hier gibts Nachschub
Kummer
flitzt
stibitzt
Nummer
Schlummer
gewitzt
erhitzt
Brummer
Vogel
träumt
Kogel
schäumt
Gemogel
versäumt
bin gespannt!
LGC
Des Daseins eigentlichen Anfang macht die Schrift.
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Ich schrecke aus dem Schlaf und bin voll Kummer.
Mir träumte, daß ein Dieb durchs Fenster flitzt
und mir mein dichterisches Werk stibitzt -
er wird berühmt und eine große Nummer...
Erst gegen Morgen find ich endlich Schlummer.
Die Fenster alle dicht. Ich bin gewitzt.
Und dennoch fahr ich wieder hoch, erhitzt:
Nein, nein, kein Dieb. Den Kopf umschwirrt ein Brummer.
Kein Wunder, daß ein sonderbarer Vogel
wie ich dann auch am hellen Tage träumt.
Zum Beispiel stehe ich auf einem Kogel,
von dem ein heller Bach zu Tale schäumt.
Die Folge: über all dem Traum-Gemogel
hab ich den schönsten Sonnentag versäumt. und weiter...
Zypressen
reift
pfeift
fressen
indessen
eingeseift
streift
Hostessen
Greis
Zylinder
heiß
Kinder
weiß
Erfinder
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was Kluges fällt mir nicht ein
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Wieso was Kluges ? - Narretei!
Da lob ich mir die Tage der Zypressen,
an denen auch dem Unsinn manche Birne reift,
weil Rheinwein ihm den Kummer von der Stirne pfeift.
Da wird so mancher Kalauer gefressen.
Was kümmert uns die Narretei, indessen
hab ich dich mit dem letzten Reimball eingeseift,
und während lauter Frohsinn durch das Rheintal pfeift,
träumst du von einem Wagen voll Hostessen.
Solch Narrentreiben weckt den letzten Tattergreis.
Er greift zu Chaplins Stöckchen und Zylinder
und macht den Narrenweibern echt die Hölle heiß.
An Karneval sind alle wie die Kinder -
doch Aschermittwoch aschen sie die Seele weiß.
Sag, ist das denn im Sinne der Erfinder?
© KR 2007 baum
pufft
gruft
kaum
saum
schuft
kluft
zaum
hund
heil
schund
beil
wund
seil
----------------
bin gespannt, ob das geht - so ganz ohne en-endungen...
Des Daseins eigentlichen Anfang macht die Schrift.
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Da baumelt er, der Schuft, am Galgenbaum.
Sein letzter Atemzug ist längst verpufft
und bald verwahrt man ihn in einer Gruft.
Ob irgendwer noch um ihn trauert? Kaum.
Schon spähen Krähen her vom Waldessaum.
Die finden ja Geschmack an einem Schuft.
Und horch ein Bellen schallt aus schwarzer Kluft:
Die Bestie sie hält sich kaum im Zaum!
Mit rotem Schlund lechzt dort der Höllenhund,
was andern Unheil bringt, das bringt ihm Heil,
ihm schmecken Mord und Totschlag, Schmutz und Schund.
Der Henker aber streichelt sanft sein Beil.
Er weiß, es fühlt sich ausgehöhlt und wund:
Den Vorzug gab man diesmal ja dem Seil. Zur gefälligen Fortsetzung...
starrt
Meise
leise
hart
Gegenwart
weise
Reise
vernarrt
Quarz
Flöte
schwarz
böte
Harz
Nöte
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grandios! ich lache gerade Tränen - carnevallissimo!
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Der Winter-Wunsch einer Meise
Ringsum ist alles Leben, scheints, erstarrt,
ja, ein Kanari wär nun gerne gar die Meise,
die in den kahlen Zweigen noch ganz leise
piepst. Sie findet diesen Winter wirklich hart.
Sie meint, obwohl in ihrer Gegenwart
es niemand hören will, zu sich ganz weise:
Im nächsten Winter gehe ich auf eine Reise,
ich bin in dieses Wetter nicht vernarrt.
Und für den Weg schnitzt ich aus kaltem Quarz
mir eine feine ausgesprochen edle Flöte.
Den Körper streicht ich bunt, das Mundstück schwarz.
Selbst, wenn man mir dann einen Platz anböte,
ich reiste fort bis hin zum nahen Harz,
und tauscht mit Harzer Rollern meine Nöte. und hier die neuen "Reizworte"
spielen
Kleider
Neider
schielen
fielen
leider
Beider
zielen
Musen
Fragen
Blusen
schmusen
tragen
Magen
Besuch mich auf meiner website. Ich freu mich.
Margret
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Hallo
Im Gewand der Lust sie gierig spielen,
hingeworfen sind die teuren Kleider;
Hinter Türen lauschen böse Neider,
tückisch sie durch Schlüssellöcher schielen
Wie sie keuchend aufeinander fielen,
Schweiß an ihren Körpern: aber leider
warn es schon die letzten Stunden Beider,
denn man würde sicher auf ihn zielen;
Immer hatten ihn entzückt die Musen:
neckte, lockte sie, nahm ohne Fragen
in den goldnen Nächten lockrer Blusen,
um bis Sonnenaufgang schön zu schmusen;
Heiße Schuld musst er nicht länger tragen,
denn ein Schuss aus Blei traf ihn im Magen.
Hmmm... Und gleich die neuen Versenden:
Schollen
dann
kann
Knollen
stoben
sein
fein
toben
Kinderzungen
Lungen
saugen
Ende
Kinderhände
taugen
Viel Spaß LG Alibaba
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08.07.2007, 16:03
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.07.2007, 21:40 von Ulrich Reinhardt.)
Zukunft
Es wächst das Unkraut auf den sonst gepflügten Ackerschollen.
Warum sollt' ich es pflügen lassen,was erlang' ich dann?
Viel Arbeit und der Weizen, den man kaum verkaufen kann,
verkommt, so wie im letzten Jahre die Kartoffelknollen.
Die letzte Hoffnung, dass es weitergeht, ist längst zerstoben.
Ich werde in der langen Kette wohl die Letzte sein.
Die Tochter lebt in Deutschland, sie ist glücklich, dort ist's fein.
Sie will nicht wissen, was in mir für Seelenqualen toben.
Der Hof verfällt, es fehlt der helle Klang der Kinderzungen.
Die Erde gibt nur Brot, wenn man mit keuchend' Lungen
den Pflug lenkt, während Staub und Hitze an den Kräften saugen.
Das Land der Eltern liegt nun brach, es ist zu Ende.
Jahrhunderte ging das Vermächtnis in der Kinder Hände,
doch heute scheint es für die Zukunft nicht zu taugen.
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Hallo Uli,
schön daß du wieder da bist. ich hatte arge Probleme mit dieser Reimkombination, aber du hast die Aufgabe thematisch gut gelöst. Nur in Zeile 10 hast du dich etwas vergaloppiert, rythmisch geht die irgendwie gar nicht. Aber das läßt sich wohl ausbügeln, zumal du noch zwei Silben frei hast.
Nun bin ich mal gespannt auf deine Reime.
LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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09.07.2007, 22:08
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.07.2007, 22:09 von Ulrich Reinhardt.)
Hallo Zaunkönig,
ich habe mich auch schwer getan, ich bin auch nicht ganz zufrieden. Das Thema wollte ich eigentlich schon lange aufgreifen, seit ich mal mit dem Fahrrad ein Stück in Siebenbürgen unterwegs war. Die beiden Mittelzeilen der Terzinen sind nicht gut geworden.Aber es geht ja um Spielkram, deshalb habe ich es erst mal so reingesetzt. Ich hatte mich in der letzten Zeit mehr mit Malen beschäftigt, da hatte ich immer nur kurz hier gelesen. Aber da es solange stockte habe ich mir dann die letzten Reime mal vorgeknöpft.
Aber nun will ich die neuen Reime vorgeben und hoffe das ihr was daraus machen könnt.
fallen
hoben
loben
Vasallen
Scheide
dehnen
sehnen
Geschmeide
darben
Garben
Geiz
Naben
Farben
Reiz
Viel Spaß
Uli
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10.07.2007, 15:24
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10.07.2007, 21:20 von Sneaky.)
Hört ihrs? Der letzte Fürst ist tief gefallen,
und wie sie ihn aufs Blutgerüst hochhoben
da hörte ich den Plebs die neue Ordnung loben,
um Brot und Spiele sind sie gern Vasallen.
Das Schwert steckt lang schon wieder in der Scheide
doch reicht ein Wort, ein kurzes Händedehnen,
und neu fährt Stahl durch Knochen und durch Sehnen,
zeigt Eingeweide, schillernd wie Geschmeide.
Es mag wohl sein, dass wir bald wieder darben,
wie eh und je frisst Steuerlast die Garben,
nur statt der Faulheit heißt`s nun, plagt uns Geiz.
Im frühen Schneefall brennen meine Narben
ob alt, ob neu, in königsblauen Farben,
das Morgenrot beißt wie ein Hustenreiz. tasten
wecken
strecken
lasten
masten
hecken
becken
fasten
beginnen
glühen
rinnen
sprühen
innen
glühen
Never sigh for a better world it`s already composed, played and told
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Halo sneaky,
Du bist schnell und hast die Reime, gut ausgefüllt. Egal wer Herrscher ist, er fordert Steuern nach der Feier der Machtübernahme. Jetzt warten wir auf deine Reime.
Viele Grüße Uli Am Anfang
Wenn ungeübte Finger neue Wege tasten,
weil Blicke und ein Lächeln nie geahntes wecken,
entdecken sie den Pfad auf den uralten Strecken,
sie tauchen tief ins Glück und spüren keine Lasten.
Dann fliegt das Schiff empor, der Wind singt in den Masten.
Der Horizont, unendlich weit, kennt keine Hecken.
Das Wasser quirlt und tanzt und überschäumt das Becken.
Die Seele schwebt, das Herz genießt nach langem Fasten.
Nur einmal lässt sich dieser Wunderweg beginnen.
Noch manches mal erfasst ein jedes Herz das Glühen.
Erinnerung an's erste mal wird nicht verrinnen,
so oft auch wieder neu die alten Funken sprühen.
Denn etwas ändert uns und bleibt für immer innen
und leuchtet in uns auf in jedem Blumen Blühen. Die neuen Reime:
Buch
halt
Gestalt
Fluch
kalt
Versuch
Tuch
alt
Angst
Lied
bangst
Gebiet
sangst
geriet
inspirieren euch hoffentlich
Uli
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09.08.2007, 23:30
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 05.06.2008, 11:46 von ZaunköniG.)
Mysterienumwittert ist dies Buch;
poröser Siegellack gebietet Halt,
so als entspringe ihm gleich die Gestalt
der Sennerin, belegt mit altem Fluch.
Der Kopfschnitt glänzt trotz Staub noch silbrig kalt,
die Warnung es zu öffnen bleibt Versuch.
Das Mobiliar geschützt mit weißen Tuch
und ungenutzt rings wirkt gleich doppelt alt.
Dies Schauermärchen macht mir keine Angst,
klingt auch im Flur das Sennerinnenlied:
"Du armer Narr, wovor du dich so bangst,
ereilt dich auf ganz anderem Gebiet"
"Sag Fremde, ist's der Fluch, den du besangst?"
- Es war nur Wind, der mir zum Wahn geriet...
Und die neuen Reime:
-Halter
Dame
Reklame
Falter
Schalter
infame
Same
Verwalter
Motten
trippeln
Klamotten
kippeln
trotten
schnippeln
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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Komm mit
Sie ist so schön - ein Hauch von nichts der Büstenhalter.
Wie sie sich anfühlt, ohne ihn, die fremde Dame?
Es ist ein Bild von einer Frau - doch nur Reklame,
im grellen Neonlicht umschwirren sie die Falter.
Ich gehe weiter, doch als klickt in mir ein Schalter-
seh ich sie unerreichbar lächeln - das ist das infame –
als ob er Wurzeln schlagen will, der fremde Same,
dringt er in meinen Geist und macht sich zum Verwalter.
Ich sehe ihr Gesicht umschwärmt von vielen Motten,
schau auf die grauen Leute, die zum Bahnhof trippeln.
Es ist kalt und feucht und nass sind die Klamotten.
Ich hör die Bahn, hetz über Platten, die schon kippeln,
und schlängel mich durch die, die mir entgegen trotten.
Ihr Bild läuft mit mir mit zwischen Gedankenschnippeln.
Diese Reime waren für mich nicht einfach, mich würde interessieren, ob das Ergebnis den Erwartungen des Reimvorgebers in etwa entspricht.
Mfg Uli
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05.10.2007, 12:12
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 05.10.2007, 13:59 von Sneaky.)
Tja, da lassen wir mal zaunkönig zu Wort kommen, was seine Erwartungen betraf/betrifft. Deins gefällt mir. Da die Reime in der Tat schwer sind, alle Achtung vor deinem Text. Ich hab nur Unfug zustande gebracht. Aber anhängen tu ichs mal. Die Aufgabe lebt ja von der Vielfalt:
Er war nur eins, von Herzen Hundehalter,
und liebte seine Rassepudeldame.
Mit ihrem Stammbaum trieb er gern Reklame
auf manchem Hundeflyer, neudeutsch Falter.
Doch neulich am Flugabfertigungsschalter
war en passant doch dieser frech infame
Straßenköter zu schnell, ruckzuck sein Same
in ihr und er ward Hüter und Verwalter
von sieben Zamperln und bekam die Motten
beim Gassigehn mit acht. Gott, dieses Trippeln,
Dreckspfoten zwangen ihn in Drecksklamotten,
sein Equilibrium kam schwer ins Kippeln
sah er sein Unzuchtrudel hechelnd trotten.
Den Stammbaum tat er weinend nachts zerschnippeln.
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Hallo ihr beiden,
Ich hatte es euch in der Tat nicht leicht gemacht, und entsprechend lange mußte ich warten, aber eure Ergebnisse können sich beide sehen lassen. Vor allem zeigt ihr beide Humor. Ulrich etwas feiner, aber auch hemmungsloser Nonsens kann seinen Reiz haben. Don könnte sich bestimmt auch für sneakys Version begeistern. Wo steckt der eigentlich?...
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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Hallo,
da hatte ich ja Schwein gehabt, der Erste zu sein. sneaky stand ja schon bereit. Man glaubt gar nicht, wie wichtig ein reinrassiges Hundchen fürs Herrchen sein kann. In diese Richtung hatte ich nie gedacht . Sehr schön ist, das wir jetzt mal einen Vergleich haben, welcher Spielraum auch in engen Grenzen liegt. An den Terzinen, vor allen an den Schnippeln habe ich lange gehangen, das hat sneaky elegant gemeistert.
So, jetzt meine Reimvorschläge:
Geier-fanden-branden-feier
Banden-freier-Schleier- landen
streben-Geister-kleben
dreister-weben-Meister
Ich wünsche gutes gelingen und Spaß!
Uli
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06.10.2007, 10:31
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06.10.2007, 11:01 von Sneaky.)
John Carpenter gewidmet
Wo Aas verwest, versammeln sich die Geier.
Dass sie doch keine letzte Ruhe fanden,
dort an dem Brecher, wo die Wellen branden,
liegt wohl am Glanz der Hundertjahresfeier.
Wie sie im Sturm das Licht mit Schutz verbanden,
lockt sie das Strahlen heut und macht sie freier.
Senkt sich um Mitternacht der Nebelschleier,
wachen die Toten auf um anzulanden,
um nach der Sühne für die Tat zu streben,
die sie aufs Riff gelockt hat. Und die Geister
fühlen den Mief an allen Ecken kleben,
den Mief des Goldes, den die Erben dreister
Mörder verbreiten.
...................................Und die Nebel weben.
Der Tod ist Zeremonienmeister.
War das Zufall, oder kennst du den Film auch Uli?
Für mich wars sozusagen vorgefertigt.
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