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An die Meister
#1
An die Meister   


Ihr scheltet mich, ihr Meister, unbescheiden,
Weil ich euch achte, weil ich’s nicht ertrage,
Daß meine Zunge Heuchelei euch sage,
Weil meine Rede stählern ist, nicht seiden.

Ihr scheltet mich, und ich? – ich muß es leiden!
Ich kann mein Wort nicht wägen auf der Wage;
Drum, ob euch auch mein ehrlich Wesen plage,
Ich will und kann die Weise nicht vermeiden!

Eins aber wünsch’ ich, und ihr müßt es loben:
Daß mir auch einst, wie euch von mir geschehen,
Die Jünger Wahrheit sagen ohne Schonung.

Da mag sich denn mein wahrer Sinn erproben,
Dann mögt ihr meine Demuth doch ersehen –
Nennt’s Strafe ihr, ich nenn’ es kühn Belohnung!


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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