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Jais, Joseph Aegidius: Aufblick zu Gott (2)
#1
Joseph Aegidius Jais
1750 - 1822


Aufblick zu Gott

1.


Das Leben ist so kurz, und unsrer Sünden
So viele doch, die täglich wir begehen!
Doch größer noch wir Gottes Güte sehen.
Sein Vaterherz läßt gern Verzeihung finden.

Gott ist die Liebe. Laut umher verkünden
Ihn alle Wesen überall in Höhen
Und Thal. Er läßt der Blumen Düfte wehen,
An seinem Glanz die Sonnen sich entzünden.

Ob Donner krachen, Stürme ringsum wüthen;
Ein Vaterauge wacht und wird uns hüten.
Von ihm beschirmt darfst niemals du verzagen.

Und doch kannst du, von böser Lust besessen,
So deinen lieben Gott, o Mensch, vergessen
Und blind nach täuschenden Phantomen jagen?


2.

O lasse deinen stolzbethörten Wahn,
Der unabwendbar dich hinunterziehet,
Wo jeder Strahl der süßen Rettung fliehet!
O weiche von der breiten Sündenbahn!

In Gott nur fängt dein Glück, das reine, an;
Bei ihm allein dir Seligkeit erblühet.
Wer nur um eitle Weltlust sich bemühet,
Dem scheitert rettungsos des Heiles Kahn.

O sieh doch oft hinauf zu goldnen Sternen
In jenen wonnenvollen Erdenfernen,
Wo Gott, dein guter Vater, ewig wohnet!

Willst du dich keck gen sein Gebot vermessen?
Mit dir ist bald dereinst dein Grab vergessen,
Das nur umsonst mit später Reue lohnet.




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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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