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Die Gegenwart
#1
Die Gegenwart

Das Jetzt ist kaum nur im Moment zu fassen;
Ergreift mans, schnell es ins Gewesen fliehet,
Und zögert man, als künftig man es siehet;
So schwer ists, zwischen beid’ es einzupassen.

Drum darf man Schmerz so meiden nicht und hassen;
Er ist kaum mehr wenn eben recht er glühet,
Und ist er noch, der Hoffnung Funke sprühet,
Daß seine Flammen bald nicht Nachklang lassen.

Allein auch deiner Freuden süße Wonne
Nicht allzuviel der Gegenwart vertraue.
Sie brennet, wie des Sommers Mittagssonne;

Doch was Vergangenheit der Brust gewähret,
Wie Strahlenschein in duftgem Abendthaue,
Mit mildrer Rührung sie durchschauernd nähret.


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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