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Phantasie
#1
Phantasie

O, schelte nicht der Träume Wahngestalten!
Irrlichtern gleich sie kommen und entschweben,
Doch süßres Glück in stillen Nächten geben,
Als wo des Lebens Wirklichkeiten walten.

Muß alles denn der Mensch, wie Körper, halten?
Schlingt fester nicht, als um den Ulmbaum Reben,
Sich um den Geist des Wohllauts Zauberbeben,
Und lebt, wenn seine Töne längst verhallten?

Wie leise kommt bei Sternenlicht geschlichen,
Der ist der Tag in Sehnsucht bang verstrichen,
Wenn Mond und Sonne zögernd niemals wichen;

So wenn im tiefen Schlaf die Sinne schweigen,
Herauf des Busens liebste Bilder steigen
Und über den Beglückten süß sich neigen.


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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