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Morgens
#1
Morgens

Schwer hängen sie an meinen Fensterscheiben,
Die Thränentropfen, von der Nacht geweint,
Und wie die Sonne purpurflammend scheint,
Kann ach! der Tag wohl hell und heiter bleiben?

Dumpf stöhnt der Wind, die Wolken zu vertreiben,
Zu schneebeglänzter Alpenstirn versteint,
Die Blitz und Donner gleißend noch vereint –
Könnt ich, mein Herz, dich treuer wohl beschreiben?

Was ist’s, das deine beste Kraft verzehrt
In dunkler Sehnsucht tief geheimer Qual,
Ein Geier, den dein eigen Herzblut nährt?

Des Lebens Glück machst du zur Last dir schwer!
O lerne von den Lilien im Thal,
Der Demuth bluhen Freuden rings umher!


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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