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Meine Seele
#1
Meine Seele

Was mußt du immer nach Versagtem greifen,
Du meine Seele, der so viel gewährt?
Mit Nektar und Ambrosia genährt,
Willst von der Götter Heerd du rastlos schweifen?

Wenn über’m Horizont in blassen Streifen
Vom ersten Licht die Dunkelheit verzehrt,
Erwachst du nur, dem Tage zugekehrt,
Um Wunsch auf Wunsch vergeblich neu zu häufen.

Schau auf! Das Herrlichste ist dir gegeben
In deiner seele zartem Saitenspiele,
Ein Echo tiefster Wonn’ und Leidgefühle!

Für jedes höchste Gut im Menschenleben,
Für Freiheit, deines Volkes tiefen Schmerz,
Für seine Herrlichkeit ein warmes Herz!


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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