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Treue Liebe
#1
Treue Liebe

Ein armes Weiblein lebt im schlimmsten Frieden
Mit ihrem Mann, der trank, war liederlich,
Verspielte alles, schlug sie jämmerlich,
Bis ihn ein jäher Tod von ihr geschieden.

„Gott Lob und Dank! nun sei sie mir zufrieden;“
So sprach die Nachbarin vernünftiglich;
Die Witwe aber weinte bitterlich
Und schluchtzte nur: „Ach! wär’ er noch hienieden!“

Da sprach die andre: „Das begreif ich nicht,
Was hat sie denn an solchem Kerl verloren?“
„Ach, Nachbarin,“ die arme Wittwe spricht,

„Als ich ihn nahm, war ich so jung doch noch,
Die Kinder sind doch sein, die ich geboren,
Schlug er mich auch, es war mein Heinrich doch!“



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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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