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Hopfen, Hans: Traurige Weihnachten
#1
Hans Hopfen
1835 – 1904


Traurige Weihnachten

Am Markt erstand ich eine von den Föhren.
Die schmückt’ ich, wie’s der Mutter sonst gelang,
Mit Lichtern, Aepfeln, allerhand Behang
Und baute drum, was jedem soll gehören.

Dann ließ ich laut wie sonst die Klingel hören,
Und fröhlich stürmten sie den Flur entlang.
Doch als die Lust am allerlautsten klang,
Schlich ich hinaus, die Freude nicht zu stören.

Die Arme hab’ ich um die Marmorbrüste,
Die ihre schönen Züge trägt, geklammert
Und leise weinend auf den Stein gejammert.

Da fühlt’ ich, daß man meine Kleider küßte.
Sechs Aermchen hielten plötzlich mich umfangen.
Die Kinder waren’s, die mir nachgegangen.


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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