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Hopfen, Hans: Grübelei
#1
Hans Hopfen
1835 – 1904


Grübelei

Seitdem sie das geliebte Weib begraben,
Ist’s ein Gedanke, der da immer wieder
Und wieder kommt: ob diese schönen Glieder
Nun wirklich keinerlei Empfindung haben.

Ob im Erlöschen aller unsrer Gaben
Kein Funke von Bewußtsein mit uns nieder
Zur Grube fährt, ob wir die Trauerlieder
Nicht hören, Schollenfall und Spatenschaben.

Sie sagen, daß Bewußtsein und Bewegung
Notwendig füreinander zeugen müßte.
Doch scheint nicht sicher dies vor Widerlegung.

Das ist nicht tröstlich. Nein. Wer aber wüßte
Zu melden, daß es je im armen Leben
Für wahren Schmerz etwas wie Trost gegeben!


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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