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Abschatz, Hans Assmann Freiherr von: Die Fluten, die du siehst von meinen Augen rinnen,
#1
Die Fluten, die du siehst von meinen Augen rinnen,
Lieb-werthe Rosilis, sind nicht gemeine Thränen,
Wie deine Göttligkeit wohl irgend möchte wehnen!
Wo wolt ich solche Ström und Bäche fassen künnen?

Sie werden ausgebrennt vermittelst meiner Sinnen
Von Liljen deiner Schos, von Rosen deiner Wangen,
Und müssen den Geruch von deiner Gunst erlangen,
Dem keine Specerey den Preiß wird abgewinnen.

Die Liebe giebt die Glutt, der Ofen steht im Hertzen,
Der dicken Seufftzer Wind bläst mir das Feuer auff,
Der Augen Helm vergönnt dem Wasser freyen Lauff,

Und weil so hitzig ist die Flamme meiner Schmertzen,
So müssen in die Höh so viel der Dünste steigen,
Und durch der Augen Röhr ohn Ende sich verseygen.
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