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Elisabeth Barrett Browning: HUGH STUART BOYD.† - Legacies
#1
GB 
Elisabeth Barrett Browning
1806 – 1861 Großbritannien


HUGH STUART BOYD.†

LEGACIES.


THREE gifts the Dying left me: Æschylus,
And Gregory Nazianzen, and a clock
Chiming the gradual hours out like a flock
Of stars, whose motion is melodious.
The books were those I used to read from, thus
Assisting my dear teacher's soul to unlock
The darkness of his eyes! now, mine they mock,
Blinded in turn, by tears: now, murmurous
Sad echoes of my young voice, years agone,
Entoning, from these leaves, the Græcian phrase,
Return and choke my utterance. Books, lie down
In silence of the shelf within my gaze!
And thou, clock, striking the hour's pulses on,
Chime in the day which ends these parting days!



HUGH STUART BOYD.†

Vermächtnisse.


Der Tod läßt mir drei Gaben: Aischylos,
Gregorius von Nazianzus und
die uhr, die läutet heim die ziehnden Stunden,
wie eine Sternenherde, melodiös.

Die Bücher, die ich las, so manches Mal,
die halfen seinen Geist mir aufzuschließen, -
die Dunkelheit der Augen - Sie vergießen
nun Spott: Den dumpfen dunklen Widerhall

von meiner Jugendstimme. Jahre gehen
und bringen die erstickten Phrasen wieder.
Die Bücher großer Griechen liegen nieder,
die ich allein mich nicht getraue anzusehen,
und du, Uhr, schlägst den Puls der Zeit, tick tack
und läutest aus unsren geteilten Tag.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#2
Hallo Zaunkönig,
ich finde, du hast die Übersetzung hier wiederum etwas zu allgemein gehalten und nicht genug auf den in der Überschrift genannten H. S. Boyd (der, wie wir wissen, blind war und nun gestorben ist) bezogen.

"the Dying" in der Eingangszeile ist wohl "der Sterbende", nicht der Tod im Allgemeinen. Die genannten Bücher, die er ihr hinterlassen hat, sind also diejenigen, aus denen sie ihm immer vorgelesen hat, da er ja nicht selbst lesen konnte. Auf diese Weise hat sie seiner Seele geholfen, die Dunkelheit der Augen zu überwinden. Und diese Bücher machen sich nun über sie lustig, da nun ihre Augen nicht sehen können, da sie tränenblind sind.
Und dann in Zeile 9 eine Aufforderung: Bücher, legt euch nieder auf dem Regal und seid still! Und du, Uhr, ... läute den Tag ein, der die Zeit der Trennung beendet!

Vielleicht bin ich hier zu streng mit deiner Version umgegangen, aber ich hatte so den Eindruck, dass die eigentliche Botschaft in deiner Übersetzung nicht so ganz herauskommt. Würde ich noch mal ein wenig drübergehen.

LG Silja
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#3
Hallo Silja,

Du bist nicht zu streng, auch kleinere Verbesserungen bringen den Text voran, um so mehr wenn es mehrere sind.
Die Decke ist ja immer ein wenig zu kurz, egal wie man zieht, aber etwas besser geht es wohl doch:


HUGH STUART BOYD.†

Vermächtnisse.


Der Sterbende ließ mir den Aischylos,
Gregorius von Nazianzus und
die Uhr, die läutet heim die ziehnden Stunden,
wie eine Sternenherde, melodiös.

Die Bücher, die ich vorlas, manches Mal,
um ihre Seele für ihn aufzuschließen, -
sein Dunkel zu erhellen - sie vergießen
nun Spott: Den dumpfen dunklen Widerhall

von meiner Jugendstimme. Jahre gehen,
Vor Tränen kenne ich den Text nicht wieder.
Ihr Bücher großer Griechen, legt euch nieder,
die ich allein mich nicht getraue anzusehen,
und du, Uhr, schlag den Puls der Zeit, tick tack,
läut ein den Tag, der uns vereinen mag.


Liebe Grüße
ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#4
Hallo Zaunkönig,
na, siehst du, so ist es doch prima geworden. Da macht das Lektorat doch richtig Spaß, wenn dann so ein Ergebnis dabei herauskommt.

Bravo! (Den Tippfehler in Sterbende kannst du ja noch schnell beseitigen, und auch das 'sie' in Zeile 7 sollte klein geschrieben sein.)

LG Silja
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