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Der Rose Klaglied
#1
Der Rose Klaglied

Warum nicht hat, - so hört’ ich nächtlich klagen
Die Rose krank und bleich – bevor berücket
Vom Giftwurm starb die Unschuld, mich gepflücket
Gewittersturm in zarten Jugendtagen?

Im Herzen ewig wird die Reue nagen,
Der blüh’nden Schwestern Lieb’ ist mir entrücket,
Die Erde, die mich mütterlich geschmücket,
Schaut dunkel auf zu mir mit Wehbehagen;

Der muntre Quell, als spott’ er meiner Trauer,
Zeigt täglich, wie inmitten von Gesunden
der Wange duftge Schimmer sich entfärben.

O Leben, bittrer du als frühes Sterben:
Denn einmal nur schlägt dieses herbe Wunden,
Doch jenes füllen ew’ge Todesschauer!


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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