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Zwiespalt
#1
Zwiespalt

Ich fühl’s, daß mächtig es im Herzen mahne:
„Genieß’ des Daseins volle Lust, so lange
Im Auge Freudenfeuer glüh’n, auf Wange
So lange purpurn weht der Jugend Fahne!“

Und wieder ist’s, daß in der Luft ich ahne
Des Todes Keim, im Blumenflor die Schlange,
Als ob die Freud’ im hellen Festgesange
Ihr eignes Grablied sänge, gleich dem Schwane.

Nach stürmendem Genuß geht all mein Trachten;
Und doch wird Schmerz nur aus der Lust gewonnen,
Und doch ruft’s innen laut mir zu: „Entbehre!

Was hier du suchst, dort blüht’s in lichter Sphäre!“ –
So liegt inmitten zweier Freudenbronnen
Mein Herz auf heißem Sand und muß verschmachten.


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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