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Anna Roemers Visscher: Sonnet aen de sang-goddinnen
#1
Niederlande 
Anna Roemers Visscher
1584 - 1651 Niederlande


Sonnet aen de sang-goddinnen.


Helaes! voochdinnen van mijn eerbaer zoete lusten
Ick moet, Ayme! ick moet gedwongen vanden noot
U selscap laten, ach! door dien de leyde doot
Mijn schielyck heeft ontruckt daer hert en sin op rusten.

U aengenaem gequeel, dat my zoo lieflyck susten
In goet-vernoegens slaep daervoor wert in myn schoot
De huys-sorch nu gestort, die swaerer weecht als loot,
Wie had doch dat gedacht doe ick u laestmael custen?

Maer zoo u goedicheyt melyen heeft met mijn,
Beveelt dan ernstelyck u brave Constantijn,
U liefste voetster-kindt, dat hy myn tyng laet weten

Ten minsten eens ter maent, wat deuntjens dat ghy neurt,
En wat op Helicon al soets en nieuws gebeurt
Soo zal ick dencken dat ick noch niet ben vergeten.



Sonett an die Sangesgöttinnen

Oje! durchdrungen von ehrbaren süßen Lüsten
muß ich, Weh mir! muß ich, gezwungen von der Not
eure Gesellschaft lassen, denn der leide Tod
hat nun mein Herz und Sinn entrückt um still zu büßen.

Euer Gequäl, das mir so liebreizend versüßte
meinen gerechten Schlaf, das lag in meinem Schoß,
das mich verstört hat, wiegt nun schwerer als mein Los.
Was hatte ich gedacht, als ich euch letztmals küsste?

Doch die ihr eure Güte mir habt einst verliehn,
beschützt nun ernsthaft euren braven Konstantin.
Laßt euer Pflegekind von meiner Kunde wissen.

Gebt mir zumindest eine Weise, die er summt,
und was vom Helikon noch süßes neues kommt,
so will ich denken, ich bin noch nicht ganz vergessen.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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