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Hey, Wilhelm: Sorge
#1
Wilhelm Hey                       
1789 - 1854


Sorge

Sie sitzet an der Kranken Lagerstätte,
Des matten Pulses Schläge nachzuzählen,
Sieht traurig des gepreßten Busens Qualen
Und fleht zum Himmel, daß er sie errette.

Es wächst der Schmerzensstunden lange Kette,
Bald wird ihr selbst die Kraft und Hoffnung fehlen;
Doch tief im Busen will sies stets verhehlen,
und weichet nicht von der Geliebten Bette.

Ihr Ohr und Auge sind gespannt und lauschen;
Und wie die Pulse stürmen oder schleichen,
Des Atems Züge stärker, matter rauschen,

Wie sich die Wangen röten oder bleichen:
So muß sie wechselnd Furcht und Hoffnung tauschen,
Und Schmerz und Freude, nach den leisen Zeichen.


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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